TRT-Arbeitsgruppe der Bundesinnung
Unterstützt durch die Arbeitsgruppe der Bundesinnung – hier federführend Siegrid Meier und Gabriele Lux-Wellenhof – wird ein „3 Säulen-Modell“ im Hinblick auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen ORL-Ärzten, Psychologen und Hörgeräte-Akustikern angedacht.
Doch zunächst erst einmal Grundlegendes: in Deutschland leiden etwa 400´000 Menschen so stark unter Tinnitus, dass sie behandelt werden müssten. Es gibt einige bedeutende Neuerungen im Verständnis für die Behandlung von Tinnitus. Die bedeutendste ist die Tinnitus-Retraining – Therapie. Unterschiedliche Störungen, vorwiegend im Hörvorgang, können zu Tinnitus führen. Man hat erkannt, dass die zentralen Mechanismen möglicherweise wesentlich bedeutender al periphere Erzeuger – als die Pathologie des Ohres – sind. Was wohl das Wichtigste zu sein scheint ist die Feinheit, mit der unser Gehirn die anormalen neuronalen Signale vom Ohr aufnimmt und welchen Einfluss das präkonditionierte Geräusch-Auswertungssystem dabei hat.
Unsere neuronale Verarbeitung von und die Einstellung zu den Geräuschen – einschliesslich Tinnitus – beeinflusst deren Wahrnehmung. Das Tinnitus-Geräusch ist real jedoch neurologischen Ursprungs. Es kann sehr belastend sein. Seine Auswirkungen schliessen Angst vor der Ursache, die Zukunftsaussichten, den Einfluss auf den Lebensstil und die Arbeitsfähigkeit ein.
Es verursacht Konzentrations-Störungen, Schlafprobleme, Frustration, Depressionen und Spannungen. Dies alles setzt einen Teufelskreis von verstärktem Tinnitus in Gang mit noch grösseren Auswirkungen, noch stärkerem Tinnitus usw.
Den Patienten kann geholfen werden wenn dieser Teufelskreis durch entsprechende Hilfestellung und Beratung durchbrochen wird:
Was ist TRT?
Hierbei handelt es sich vorwiegend um eine Langzeit-Therapie mit kurativer Behandlung. Sie besteht aus mehreren Komponenten: Diagnose-Stellung, Versorgung mit Noiser-Hörgerät und psychologischer Behandlung. Die TRT wurde dargelegt in einer Sammlung publizierter Forschungsberichte, von denen die meisten von Jonathan Hazell und Pawel Jastreboff, den beiden bedeutendsten Verfechtern dieser Therapie stammen.
Theorie
Die Langzeit-Anwendung niedriger Geräuschpegel als Geräusch-Therapie zum Rücksetzen des neuronalen Netzwerkes bei der TRT ist im Prinzip und in der Praxis völlig unterschiedlich zum Maskieren und ein zentrales Element der neuen Therapie. Über diese Wertigkeit gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen. So wird von einigen behauptet, Beratung sei der wichtigste Faktor und die Hinzufügung der Geräusch-Therapie mit einem vom Patienten kontrollierbaren Gerät mache TRT erst zu einem Programm. Oftmals ist aber auch eine einzelne Komponente wirksam wenn eine sorgfältige, umfassende Beratung erfolgt ist.
An der Akademie für Hörgeräte-Akustik in Lübeck ist „Tinnitus“ bereits seit vielen Jahren ein Schwerpunkt-Thema und auch fest in der Ausbildungs-Ordnung verankert. In Zusammenarbeit mit der Akademie und dem Arbeitskreis „Tinnitus“ der Bundesinnung sind die Tätigkeiten des Hörgeräte-Akustikers beschrieben worden, die im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit von Seiten des Hörgeräte-Akustikers erbracht werden müssen.
Die an der TRT beteiligten Berufsgruppen sollten so vertrauensvoll zusammenarbeiten, dass für den Betroffenen der grösste Erfolg verzeichnet werden kann. Viele HNO-Ärzte und Hörsystemakustiker arbeiten im Rahmen der Hörsystem-Anpassung bereits sehr effizient miteinander.
Quelle: Marianne Frickel
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