Als Standardwerk anzusehen (To be Insider in 4 Minute n)

Für Sie gelesen

Gerhard Böhme und Kunigunde Welzl-Müller »Audiometrie. Hörprüfungen im Erwachsenen- und Kindes-Alter«. Ein Lehrbuch. 4. überarbeitete und ergänzte Auflage, 1998, Verlag Hans Huber, Bern. 360 Seiten, kartoniert, ISBN: 3-456-82972- 8, im Buchvertrieb des Median-Verlages erhältlich.

Dieses Lehrbuch der Audiometrie erscheint seit 1984 und jetzt in der 4., überarbeiteten und ergänzten Auflage, wobei für die 3. Auflage ein weiterer, unveränderter Nachdruck erfolgte. Diese Daten belegen, dass dieses Lehrbuch sich seit seinem erstmaligen Erscheinen einen festen Platz in der Reihe vergleichbarer Bücher erobert hat und heute als Standardwerk anzusehen ist. Seine Beliebtheit beruht sicherlich vor allem darauf, dass es in glücklicher Mischung einerseits die theoretischen Grundlagen der Audiometrie in leicht verständlicher Form präsentiert, wobei nur gelegentlich Frau Prof. Welzl-Müller als Physikerin die Anforderungen an den Leser fachspezifisch anzieht, andererseits die Beschreibung der audiometrischen Verfahren und der Beurteilung ihrer Resultate klar und praxisbezogen erfolgt, ohne dabei in das Niveau eines »Kochbuches« zu verfallen.

Die Neuauflage hat in dieser Beziehung vor allem die Abschnitte über Sprachaudiometrie, otoakustische Emissionen, akustisch evozierte Potentiale und die Hörgeräteversorgung aktualisiert, wobei in der Sprachaudiometrie das zunehmende Dilemma zwischen den bestehenden Normen und den Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet erkennbar wird, ohne dass auch hier eine praktische Lösung, z.B. in Bezug auf zu verwendende Störgeräusche, angeboten werden kann. Hier findet sich allerdings wie in anderen Büchern gleicher Art die bei Naturwissenschaftlern unausrottbare Begriffsverwirrung bei »Sprachverständlichkeit« und »Sprachverständnis«, obwohl auf Seite 102 ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass der Test von Sotschek ursprünglich ein Sprachverständlichkeits-Test war, der also dazu diente, die Verständlichkeit von Sprache für Normalhörende an unterschiedlichen Übertragungssystemen zu testen. Sprachaudiometrie ist somit kein Verfahren zur Prüfung der Verständlichkeit von Sprache (= Sprachverständlichkeit) sondern zur Prüfung des Sprachverständnisses von Hörbehinderten bei standardisierten Übertragungskriterien. Ebenso ist die immer wieder aus alten Büchern übernommene Distanz von 6 m für die Sprachabstands-Prüfung mit Umgangssprache zu monieren, da die Lautstärke von Sprache in geschlossenen Räumen vorwiegend eine Funktion des Hallradius ist und nicht von der Länge des Raumes abhängt.

Die Angaben zur Indikationsstellung für die Hörgeräteversorgung sind bedauerlicherweise unvollständig; wenn die Autoren schon auf die in Deutschland massgeblichen Heilmittel- und Hilfsmittel-Richtlinien bezugnehmen, dann müssten sie auch die dort gegebenen Indikationskriterien vollständig wiedergeben. Dies gilt auch für die Richtlinien zur Überprüfung der vom Hörgeräte-Akustiker durchgeführten Anpassung durch den verordnenden HNO-Arzt. Wenn darüber hinaus in den verschiedenen Länder die diesbezüglichen Bestimmungen sehr unterschiedlich sind, dann war es für die Leser in diesen Länder sicherlich wertvoll, diese kennenzulernen.

Nur einen echten Fehler habe ich gefunden: Das knochenverankerte Hörgerät BAHA® (Seite 273) wird nicht subkutan implantiert, sondern stellt einen perkutanen Zugang vom Verstärker zur implantierten Schraube her; alles andere, was zum BAHA® gesagt wird ist jedoch richtig.

Das Lehrbuch »Audiometrie« von Prof. Böhme und Frau Prof. Welzl-Müller bedarf auch in seiner Neuauflage keiner besonderen Empfehlung. Es ist derzeit wohl dasjenige Lehrbuch auf diesem Gebiet, das allen Ärzten, Audiometrie-Assistenten und Hörgeräte-Akustikern zur Aus- und Weiterbildung zu empfehlen ist und darüber hinaus in der Arbeit des praktischen Alltags als Nachschlagewerk die benötigten Informationen geben kann.

Autor: Prof. Dr. med. Peter Plath

 

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Autor: Thomas Keck

Thomas Keck ist durch seinen Beruf als Hörsystemakustiker bestens mit der Präzision und Sorgfalt vertraut, die sowohl für die technische Arbeit als auch für den direkten Kundenkontakt erforderlich sind. Sein Werdegang zeugt von einer kontinuierlichen Entwicklung und einem hohen Maß an Fachwissen, unterstrichen durch den Meisterbrief und die Selbstständigkeit. Er verfolgt seine Interessen mit Leidenschaft und widmet sich einer Vielzahl von Aktivitäten, von Musik über die Beschäftigung mit Oldtimern bis hin zur Werteschätzung der Bibel. Thomas bewundert Menschen, die in ihrem Feld Spitzenleistungen erbringen, wie diverse Musiker und Schauspieler. Dies deutet auf eine hohe Wertschätzung für Expertise und handwerkliches Können hin.

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