Tinnitus
Retraining
Therapie
Vom 19. bis zum 21. November 1999 fand der 4. Frankfurter Kurs für Tinnitus Retraining Therapie mit Prof. Pawel J. Jastreboff und seiner Frau Dr. Margaret M. Jastreboff statt. In der gepflegten Atmosphäre des Lindner Hotel Frankfurt-Höchst fanden Teilnehmer wie Referenten ein ideales Umfeld, das das Lernen einerseits, das Lehren andererseits wenn nicht zu einem Vergnügen machte, so doch erheblich erleichterte.
Wie immer gelang es dem Ehepaar Jastreboff, sein grosses theoretisches Wissen a die zahlreichen Teilnehmer – der Kurs war ausgebucht – weiterzugeben. Anhand vieler Beispiele aus der Praxis wurden die Erkenntnisse vertieft. Wie bei all den Seminaren, zu denen Jastreboff weltweit eingeladen wird und die immer auf grosse Resonanz stossen, war auch dieses Mal wieder viel Neues dabei. Ergebnisse vom VI. Internationalen Tinnitus Seminar 1999 in Cambridge wurden in die Vorträge eingearbeitet.
Fragen zur Umsetzung der TRT in die Praxis, die speziell von Teilnehmern an den Update-Kursen gestellt werden, zeigen Probleme auf, deren Beantwortung ebenso in die Kurse einbezogen wird. Ein solcher Update-Kurs wird im Frühjahr 2000 zum ersten Mal auch in Frankfurt angeboten.
So entstand auch eine sehr aufschlussreiche Darstellung der Unterschiede zwischen kognitiver Therapie und Tinnitus Retraining Therapie.
Aus den Diagrammen wird die Wirkungsweise des jeweiligen Ansatzes deutlich, wie man der Grafik entnehmen kann. Auch die zentrale Rolle der Geräuschtherapie wird dadurch hervorgehoben. Wobei Jastreboff immer wieder auf die Notwendigkeit der beidseitigen Versorgung hinweist, um gleichgewichtig das Gehirn zu beeinflussen.
Mit der Klarstellung des unterschiedlichen Einflusses von kognitiver Therapie und Tinnitus Retraining Therapie wird zum einen hoffentlich auch die in Deutschland bestehende Streitfrage geklärt, nur die kognitive Therapie einzusetzen. Zum anderen definiert die Klarstellung die Aufgaben des Hörakustikers bei der TRT, was für den Berufsstand ganz wesentlich ist. Keinesfalls sind nur der HNO-Arzt und der Psychologe beteiligt – auch der Hörakustiker gehört in die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen der Tinnitus- und Hyperakusis-Therapie.
Die Anpassung durch den Hörakustiker und die Begleitung des Patienten mit ständigen Folgemessungen und daraus resultierendem Nachstellen der Geräuschgeräte spielt eine wesentliche Rolle. Unabdingbar dabei ist allerdings, dass der Akustiker eine solide Ausbildung für die Tinnitus Retraining Therapie hat und dem Patienten mit fundiertem Wissen weiterhelfen kann.
Autorin: Gabriele Lux-Wellenhof