Umfirmiert (To be Insider in 1 Minute)

Das Unternehmen Ralston Energy Systems Deutschland GmbH firmiert seit dem 1. April 2000 unter der Bezeichnung Energizer Deutschland GmbH.
Dies geschah, wie die Firma mitteilte, infolge der Trennung der amerikanischen Muttergesellschaft von Ralston Purina im Rahmen eines »Spin off« (»ausgliedern«). Seit dem 1. April ist die Energizer Inc., St. Louis, die Muttergesellschaft, das ist dem Vernehmen nach die weltgrößte eigenständige Firma für Gerätebatterien und Taschenlampen.
Der deutsche Firmensitz bleibt weiterhin in Erkrath, an der Adresse und den Telefon-Nummern wird sich nichts ändern. Geschäftsführer der Firma Energizer Deutschland GmbH bleibt Dipl.-Volksw. Günter F. Hühner.

Autor: zg

 

Weshalb sich Akustiker mit dem Thema Sozialkompetenz befassen sollten (To be Insider in 25 Minute n)

Entlastende und beflügelnde Synergie-Effekte

Die Frage stellt sich auch für Hörakustiker:innen immer dringlicher: Welche bislang noch unausgeschöpften Möglichkeiten haben sie, sich neben einem optimalen Preis-Leistungs – Verhältnis im Bewusstsein ihrer tatsächlichen und potentiellen Kundschaft erinnerungsstark zu positionieren? Im gesellschaftlich-wirtschaftlichen Spannungsfeld sich verflüchtigender, gleichzeitig aber auch immer bewusster vermisster Tugenden und Werte wie Aufmerksamkeit, Freundlichkeit, Korrektheit, Umsicht und Zuverlässigkeit etc. kommt als Antwort auf diese Frage zunehmend die Verhaltensqualität ins Blickfeld. Oder, um diese Qualität bei ihrem modernen Namen zu nennen, die Sozialkompetenz.

»Intelligenz, Bildung und Wissen, Fleiß, Disziplin, Beharrlichkeit und Leistungsmotivation reichen keinesfalls aus, um Erfolg zu haben. Wir müssen wissen, wo unsere Mitmenschen zu ›packen‹ sind«, spricht Michael Kastner, Professor für Organisations-Psychologie an der Technischen Universität Dortmund, das aus, was in zu vielen Betrieben noch immer nicht ausreichend, häufig sogar überhaupt nicht bedacht wird.

Und »zu packen« sind alle Zielgruppen durch ein Basis-Verhalten, das im Umgang mit der Kundschaft, »diese dissoziierte Aufsplitterung von Kopf und Herz, die unser ganzes Leben zu durchziehen scheint, überwindet«, wie Andy Bryner und Dawna Markowa in ihrem recht aufschlussreichen Buch »Die lernende Intelligenz – Denken mit dem Körper« schreiben.

Das heißt durch ein Geschäfts-Gebaren und -Klima, das der Kundschaft das Gefühl(!) gibt, ganzheitlich, also in ihren rationalen und emotionalen Bedürfnissen angenommen zu werden. Denn gerade dieses Gefühl, als Kunde in guten Händen zu sein, wird nicht nur von den Älteren und nicht nur im Privatkunden-Bereich immer schmerzhafter vermisst. Die Forderung nach mehr Sozialkompetenz im Wirtschaftsleben ist somit auch als Antwort auf die stürmisch voranschreitende Kommerzialisierung der gesamten Lebenswelt mit ihrer sich ausbreitenden zwischenmenschlichen Gefühlskälte und routinierten Unerbittlichkeit zu verstehen.

Doch wie das mit nicht wenigen Begriffen der Fall ist, die im öffentlichen Sprachgebrauch in den Vordergrund treten und zum viel benutzten (Schlag-)Wort werden: Auch sie zeichnen sich durch eine gewisse utilitaristische Beliebigkeit aus. Jeder versteht etwas anderes darunter. Wie also füllt sich das Wort »Sozialkompetenz« mit konkretem, zutreffendem Inhalt?

Einen ersten Anhaltspunkt liefern die Berater und Trainer Werner G. Faix und Angelika Laier. Soziale Kompetenz im menschlichen Miteinander bedeutet für sie »das Ausmaß, in dem der Mensch fähig ist, im privaten, beruflichen, und gesamtgesellschaftlichen Kontext selbständig, umsichtig und und nutzbringend zu handeln.«

Welche Elemente dabei die entscheidende Rolle spielen, sagt Psychologieprofessor Kastner. Seinen Angaben zufolge kristallisieren sich in der wissenschaftlichen Literatur 4 inhaltliche Schwerpunkte heraus.

  1. Es geht um Wechselwirkungen mit anderen Menschen;
  2. es gehört die Situations-Angepasstheit zur Sozialkompetenz;
  3. es sollen Ziele realisiert werden, d.h., man verhält sich sozialkompetent, um bestimmte Dinge zu erreichen und
  4. es werden etliche Mittel als nicht sozial-akzeptiert angesehen.Im Hinblick darauf werden folgende Eigenschaften als wesentliche Facetten der Sozialkompetenz angesehen:
  • kommunikative Fähigkeiten;
  • Kooperations- und
  • Koordinations-Fähigkeit;
  • Konflikt-Fähigkeit;
  • Team-Fähigkeit;
  • Empathie (= Einfühlungsvermögen);
  • Sensibilität;
  • interpersonale Flexibilität (= das Vermögen, sich auf Menschen einstellen zu können, ohne sich selber zu verstellen). Das aktuelle Verständnis von
  • Durchsetzungs-Fähigkeit fußt ganz wesentlich auf diesen Verhaltenselementen.Will ein Hörakustiker erfolgreich handeln, sollte er also tunlichst 2 Pferde vor seinen Wettbewerbskarren spannen:
    Solides Fachwissen und die Fähigkeit, mit seinen Mitmenschen in ihnen und der Situation angemessener Weise umgehen zu können. Goethe hat das einmal sehr treffend in die Aufforderung gekleidet: »Das ›Was‹ bedenke, mehr bedenke das ›Wie‹.« Mit den Worten der Kommunikations- und Verhaltens-Psychologie ausgedrückt, liest sich das heute so: Zielgerichtete menschliche Aktivitäten spielen sich stets auf 2 Ebenen ab:
    Auf der Sach- (Was? = Kopf)
    und der Beziehungsebene (Wie? = Gefühl).

    Und wer einmal ganz bewusst die Reaktionsweisen der Menschen um sich herum und auch seine eigenen unter diesem Aspekt beobachtet und analysiert, dem wird rasch deutlich: Der, wie die Amerikaner sagen, Tipping Point, der entscheidende Ansatz- und Durchbruchs-Punkt für den Erfolg also, der liegt schwerpunktmäßig auf der Beziehungsebene. Stimmt das ›Wie‹ nicht, entwertet das die Qualitäten des ›Was‹ erheblich. Was im Übrigen nicht nur für die Wirtschaft gilt.

    Allerdings, warnt der Hamburger Psychologie-Professor Friedemann Schulz von Thun vom Arbeitskreis Kommunikation und Klärungshilfe, im Beruf verkehrt sich diese Erkenntnis gegenwärtig oft ins Gegenteil: Schlechtes ›Was‹ wird durch aufdringlich-freundliches ›Wie‹ kompensiert, z.B. schlechte, schlampige Sach-Betreuung bei der Bank, aber aufwendige Erkundigung nach Urlaub etc.«

    Was aber auch für Schulz von Thun, der sich u.a. durch seinen dreibändigen Taschenbuch-Bestseller ‹Miteinander reden› (Rowohlt Verlag) einen Namen gemacht hat, an der grundsätzlichen Tatsache nichts ändert: Die fachliche »Potenz«, die Angebots-Qualität eines Betriebes kann noch so gut sein, stimmt die emotionale Anmutungs-Qualität des Hauses oder, wie es im modernen Wirtschaftsvokabular heißt, seine Stakeholder-Qualität nicht, gibt es zu allen seinen ganz alltäglichen Problemen noch ein gewichtiges zusätzliches Problem!

    Und so mahnt denn auch Dr. Bernd Meier, im Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln für den sozialen und wirtschaftlichen Wandel zuständig: »Der richtige Umgang mit den sogenannten Stakeholdern – zu deutsch: Anspruchsgruppen, also Kunden, Mitarbeitern, Aktionären, Geschäftspartnern sowie der öffentlichen Meinung – sollte daher neben der Sicherung hoher Angebots- resp. Produkt-Qualität und einer reibungslosen Arbeitsorganisation wichtiger Teil einer modernen Management-Strategie sein.«

    Vor diesem Hintergrund sollte deutlich werden, dass – um ein ständig im Hintergrund lauerndes alltägliches Konfliktpotential anzusprechen – eine Beschwerde oder Reklamation selten mit eindimensionalen Erklärungen aus der Welt geschaffen wird. Soll die Zufriedenheit wieder hergestellt, der Weiterempfehl-Effekt gewahrt und die Verbundenheit mit dem Betrieb gesichert werden, ist es notwendig, Verstand und Gefühl anzusprechen. Und dazu ist die in nüchterner Professionalität argumentierende kühle Sachlichkeit, die leider nur zu oft in unwirsche Rechthaberei ausartet, kaum das richtige »Werkzeug«!

    Deshalb ist für Christine Scheitler, Spezialistin für Sozialkompetenz aus dem hessischen Wetzlar, »unter den heutigen sozio-ökonomischen Bedingungen der beinharte Macher auch nicht mehr der Erfolgstyp schlechthin!« Etwas zu machen, initiativ zu werden, so ihre Argumentation, sei eine Sache. Damit aber auch Anklang zu finden, auf Gegenliebe(!) zu stoßen und dadurch tatsächlich etwas zu bewirken und Erfolg zu haben, eine ganz andere.

    Scheitler, die in Kooperation mit dem REFA-Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung, Darmstadt, eine gefragte dreiteilige Seminarreihe (Näheres dazu unter eMail) zur Sozialkompetenz entwickelt hat, beschäftigt sich mit ihrem Thema auch wissenschaftlich. Neben einem Lehrauftrag im Fach »Soziale Kompetenz« an der Fachhochschule Frankfurt widmet sie sich dort zusammen mit Prof. Dr. Herbert Wagschal auch der weiteren Erforschung »dieses Öls im Getriebe der Mensch-Mensch-Beziehungen — nicht nur — in der Wirtschaft«.

    Fazit ihrer intensiven Beschäftigung mit dem vielschichtigen Thema: Der Betriebs- oder Geschäfts-Inhaber beziehungsweise der Manager, der sich – bewusst oder unbewusst – als Macher begreift und so agiert, ist tendenziell eher der Kräfteverschleißer. Zuverlässiger gelingt es dem situativ einfühlsam zu Werke gehenden Bewirker, Kräfte auf sich selbst verstärkende Weise zu mobilisieren, Potentiale zu entwickeln, Menschen in seinen Bann zu ziehen, die Belegschaft zu begeistern und eine unverwechselbare Atmosphäre zu schaffen, die Kunden anspricht und bindet.

    Und um diese Atmosphäre zu schaffen, sollte stets bedacht werden, wie Hans H. Hinterhuber, Professor und Vorstand des Instituts für Unternehmensführung an der Universität Innsbruck und der Schweizer Berater Eric Krauthammer gemeinsam betonen, »dass kurzfristig die durchschnittliche Wirkung der Kommunikation etwa 7%, der Körpersprache 54 % und des Tons und der Form 39 % ist!«

    Das heißt mit anderen Worten: Der beste Inhalt kann durch negative Bewegungen oder durch einen negativen Unterton im Gespräch zunichte gemacht werden. »Langfristig«, so Hinterhuber, »steigt natürlich die Bedeutung des Inhalts der Kommunikation.« Was Hinterhuber und Krauthammer zu der Aufforderung veranlasst: »Unsere Aufgabe besteht darin, unsere Wirkung auf unsere Partner zu steigern, indem wir Inhalt, Körpersprache, Ton und Form bewusst und positiv einsetzen.«

    Für die Braunschweiger ärztliche Psychotherapeutin Dr. Herta Wetzig-Würth erfährt dadurch »die berufliche Qualifikation eine doch merkliche inhaltliche Erweiterung.« Wurde bislang von einem Betriebsinhaber oder einer Führungskraft erwartet, hart zu arbeiten, verlangten die heutigen Arbeitsumstände als wesentliche Erfolgsvoraussetzung unbedingt auch, an sich selbst intensiv zu arbeiten.

    »Wir leben nicht mehr im Zeitalter unhinterfragter Selbstverständlichkeiten«, macht die auch in der Gruppenarbeit erfahrene Therapeutin deutlich. » Wer seinen Betrieb einigermaßen sicher durch die rasanten Veränderungsprozesse unserer so genannten postindustriellen Zeit mit all ihrer Beliebigkeit, gleichzeitig aber auch ihren ins uferlose wachsenden hohen Erwartungs- und Anspruchs-Haltungen steuern möchte, sollte bedenken: Die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter, die Treue der Kunden steht heute nicht mehr einfach zur Verfügung. Beides will und muss demzufolge bewirkt, das heißt durch ein entsprechendes Verhalten hervorgerufen, lebendig erhalten und zielorientiert gepflegt werden!«

    Wer hier versagt, so ihre eindringlich zur Selbstbesinnung auffordernde Schlussfolgerung, ist als Unternehmer, Vorgesetzter oder Fachkraft nicht mehr den Umständen angemessen qualifiziert: »Niemand bestreitet, dass solides, aktuelles Fachwissen das Fleisch in der Suppe ›Betriebserfolg‹ ist. Nur, niemand sollte auch vergessen: Das Feuer, auf dem diese Suppe gekocht und genießbar gemacht wird, das ist die Fähigkeit, mit anderen umzugehen!«

    Und selbst der Professor für Kriminologie und Erziehungswissenschaften an der Fachhochschule Hamburg, Dr. phil. Jens Weidner, der für eine gepflegte positive Aggression im Management plädiert, lässt keinen Zweifel an der Tatsache: Ein fachlich noch so kompetenter Unternehmer ohne menschliches und situatives Einfühlungsvermögen ist fehl an seinem Platz, ist nicht nur eine beachtliche Störgröße, sondern ein potentieller Gefahrenherd für das Unternehmen.

    Und so warnt Weidner denn auch unmissverständlich vor emotionaler Begriffsstutzigkeit: »Vor allem männliche Führungskräfte – und die machen derzeit in den Unternehmen über 90 % aus – sehen sich als Meister rationaler Lösungsmechanismen und technokratischer Kommunikation. Bei emotionalen Konflikten zeichnen sie sich dagegen durch eine ausgeprägte Begriffsstutzigkeit aus!«

    Und das, so Weidner, sei bitter, »zumal ein Großteil firmeninterner Probleme auf der emotionalen Seite angesiedelt sind.« Jeder kennt das »aus Vorstandssitzungen, bei Präsentationen oder in Leitungsbesprechungen«, bringt der ebenso scharfzüngige wie scharf beobachtende Hamburger Professor die Problematik auf den Punkt: »Die rationale Problemlösung liegt auf der Hand, aber irgendwie läuft der Gruppenprozess dazu verquer. Intelligenz (IQ) plus emotionale Intelligenz (EQ) gilt daher als zukunftweisende, aber noch nicht eingelöste Erfolgsformel.«

    Wissen zu haben, konstatiert denn auch die mit den tieferen Schichten und Nöten der menschlichen Persönlichkeit vertraute Analytikerin Wetzig-Würth, reiche in einer egozentrierten Gesellschaft mit knallharten Wettbewerbsbedingungen nicht mehr aus. Nur wer es auch ›rüberbringen‹, wer damit überzeugen und für sich einnehmen könne, habe die Trümpfe in der Hand! Und diese Sicht auf die Dinge ist für die erfahrene Therapeutin auch eine Frage der Arbeitsökonomie und damit der persönlichen Entlastung.

    So fordernd unsere Hochleistungs- und Hochgeschwindigkeits-Wirtschaft mit ihren inzwischen mitunter doch recht eigenwilligen Spielregeln auch sei, »in vielen Fällen ist die allenthalben beklagte Stressbelastung nachweislich mit ein heftig hausgemachtes Problem«, erläutert Wetzig-Würth: »Wer unklug mit sich selbst und anderen umgeht, erhöht zwangsläufig seine geistig-seelische Arbeitsbelastung, verpulvert Kräfte, die ihm anderweitig dann einfach fehlen, brennt aus eigenem Verschulden aus!«

    Arbeiten am Rand der psycho-physischen Erschöpfung und damit auch der ständigen Gefahr, in wichtigen Situationen falsch zu reagieren, ist folglich kein Schicksal, dass geduldig ertragen werden muss. Auch Christine Scheitler weiß aus dem Feedback auf ihre Seminararbeit: »Wer etwas für seine Sozialkompetenz tut, wird deutlich situationsstabiler und reaktionssicherer!«

    »So, wie Dauerstress einen Menschen bis zur Handlungsunfähigkeit lähmen kann«, erläutert sie, »führt umgekehrt das Bewusstsein, mit Menschen und Situationen umgehen zu können und dadurch auch sich und die Dinge besser unter Kontrolle zu haben, zu einer enormen inneren Entspannung und Reduzierung des psychischen Leistungsdrucks!« Und wer entspannter arbeitet, das hat wohl jeder schon an sich beobachtet, arbeitet konzentrierter, zügiger, besser; kurz, erheblich effizienter. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ihm gleichzeitig entlastende und beflügelnde Synergieeffekte zuwachsen.

Autor: Hartmut Volk

 

Qualitätssicherung der überbetrieblichen Ausbildung (To be Insider in 3 Minute n)

Um eine noch bessere überbetriebliche Ausbildung (ÜA) im Themenbereich Audiometrie und Hörgeräte-Anpassung zu gewährleisten, trafen sich am 17. Januar 2000 in der Akademie für Hörgeräte-Akustik Gastdozenten aus der Praxis, Vertreter des Ausbildungs- bzw. Gesellen-Prüfungsausschusses, Dozenten der Akademie und Lehrer der Landes-Berufsschule zum Thema »Qualitätssicherung in der überbetrieblichen Ausbildung«.

Zielsetzung: Festlegen der Stoffinhalte für die überbetriebliche Ausbildung Audiometrie und Hörgeräteanpassung und verbesserte Abstimmung unter den an der Ausbildung beteiligten Partnern. Außerdem wurde eine verbindliche Teilnahme der Gastdozenten an Fortbildungen der Akademie beschlossen. Auch für die Bereiche Otoplastik und Reparaturtechnik wurden kürzlich ähnliche Koordinations-Veranstaltungen mit den Gastdozenten der überbetrieblichen Ausbildung an der Akademie durchgeführt.
Um den gestiegenen Praxisanforderungen in der ÜA Rechnung zu tragen, erhält die Akademie noch in diesem Frühjahr weitere Fach- und Praxis-Räume. Wir können uns dann auf 15 neue, voll ausgestattete Anpasskabinen freuen, in denen die überbetriebliche Ausbildung sicherlich noch mehr Spaß machen wird.
Übrigens, wenn Sie auf der Suche nach einer neuen Herausforderung sind, und sich aktiv an der Ausbildung des Nachwuchses beteiligen möchten, bewerben Sie sich doch einfach als Gastdozent an der Akademie.

Autor: Marcus Nissen

 

Coaching keine Frage der Grösse (To be Insider in 5 Minute n)

Angelika Hamann / Johann J. Huber: »Coaching – Der Vorgesetzte als Trainer», aus der Buchreihe Organisation, Rosenberger Fachverlag, 2., aktualisierte, erweiterte Auflage, 1997, 148 Seiten, ISBN 3-931085-11-2.

Das Alltagsgeschäft im Griff, den Blick für das Wesentliche haben, erfolgreich im Job sein, genauso wie in den anderen Lebensbereichen: »Manager« müssen vielen Anforderungen genügen und gerecht werden. Ein Coaching-Programm kann helfen, die eigenen Ziele und Fähigkeiten zu analysieren, Strategien zu entwickeln, um die berufliche Karriere gezielt zu fördern.
Die Entwicklung von Mitarbeitern findet zu 90 % am Arbeitsplatz selbst statt. Jede Führungskraft ist hier als Coach gefordert: Gute Mitarbeiter sind das Zukunftskapital eines Unternehmens. Jedes Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Angelika Hamann und Johannes J. Huber sind als Unternehmerberater und Trainer selbständig tätig. Sie verfügen über langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Mitarbeiterführung.
In diesem Buch wird versucht, folgenden Fragen nachzugehen:

  • Coaching – Was ist das?
  • Welche Anforderungen erfüllt ein guter Coach?
  • Welche Verhaltensweisen unterstützen den Coachprozess?
  • Wie gestalten Sie als Führungskraft einen effektiven Coachingprozess?
  • Wie gestaltet man Coaching im Vertrieb?
  • Wie implantiert man Coaching im Unternehmen?
    Wer dann weiterführende Literatur benötigt, findet reichlich Auswahl im
  • Literaturverzeichnis.
  • Ein Stichwort-Verzeichnis rundet das Werk ab.
  • Checklisten in Form von Fragespielen und Testfragen erfordern eine aktive Mitarbeit.Die ca. 150 Seiten durchzuarbeiten, ist nicht einfach und erfordert ein gewisses Durchhaltevermögen. An dieser Stelle hat sich mir die Frage aufgedrängt, inwieweit die Adaption auf einen kleineren Hörakustik-Betrieb möglich oder genauer, ob sie überhaupt sinnvoll ist. Das Buch ist auf Manager in größeren Unternehmen hin konzipiert, wobei der Sinn von Coaching nicht unbedingt von einer Unternehmensgröße abhängt. Wenn man Lust, Zeit und Interesse hat, kann man das Werk durcharbeiten. Man lernt »anstatt Dinge richtig zu tun, ist es effektiver die richtigen Dinge zu tun«. Der Rosenberger Fachverlag hat in seinem Fachprogramm zwei Schwerpunkte, die eigentlich für jede lernende Organisation überlebenswichtig sind:
  • Kundenerweiterung und
  • Personalentwicklung. So stelle ich mir vor, dass z.B. das Buch
  • »Partner Kunde« oder
  • »Personalentwicklung in Klein- und Mittel-Betrieben« vor einem Studium dieses Buches empfehlenswerter ist.

Autor: Dieter Schmidt

 

In memoriam Berend de Boer (To be Insider in 7 Minute n)

Am 12. März 2000 ist in Eindhoven der langjährige Fabrikchef der Philips Hörgeräte: Berend – oder wie wir ihn nannten »Ben« – de Boer wenige Tage vor seinem 77. Geburtstag gestorben.

Der 1923 geborene Dozent für Physik, Mechanik und Elektrotechnik war für unsere Branche ein Mann des Aufbruchs – der ersten Stunden – der Europäischen Hörgeräte-Industrie. Viele heute selbstverständliche Details von und in Hörgeräten stammen von ihm oder wurden zumindest von ihm vorgedacht.

Man kann wohl sagen, sein Leben beherrschten Hörgeräte.

Als ich vor 26 Jahren den Hörgerätebereich von Philips in Hamburg über- nahm, lernte ich den lebensfrohen, freundlichen, engagierten und durchsetzungsfreudigen »Ben« kennen. Da er eine klare Vorstellung von dem besaß, was er wollte, und eine eigene, manchmal auch eigenwillige Meinung hatte, gab es natürlich auch schon mal Diskussionen zwischen uns bei abweichenden Ansichten. Aber immer war ein Übereinkommen um der Sache willen mit ihm möglich. Und so wurden aus Kollegen langjährige Freunde.

Zum Beispiel Anfang der 80er Jahre kam es zwischen uns zu Meinungsverschiedenheiten, als wir in Hamburg die Standard-Hörgeräte aus Eindhoven veränderten, in Hochton- und Tiefton-Versionen. Da wir ihre Daten in unseren Dokumentationen veröffentlichten, wollten auch andere ausländische Kollegen diese Geräte haben. Eindhoven wollte sie aber nicht liefern und so gab es intern Ärger – und es dauerte eine ganze Zeit, bis ich »Ben« von der Notwendigkeit der Umbauten überzeugen konnte.

Ich erinnere mich noch gut an unser letztes Gespräch darüber. Er war extra nach Hamburg gekommen, um mir diese Umbauten auszureden. Nachdem er es engagiert versucht hatte, sagte er dann, nachdem ich ihn doch noch hatte überzeugen können: »Okay, lassen wir den Streit, sag mir, was Du für Komponenten von mir haben willst, Du bekommst sie.« Damit war der Streit zwischen uns beigelegt, er hielt sein Wort und jahrelang hat er mir dann die benötigten Teile besorgt.

Er setzte sich immer voll für das ein, was er für richtig hielt, und entwickelte dabei ein erstaunliches Organisationstalent. Zum Beispiel ließ er Teile seiner Hörgeräte in verschiedenen Abteilungen des Konzerns, die ihm nicht unterstanden, fertigen. Und es funktionierte trotzdem perfekt. In meinen Augen eine Meisterleistung.

In früherer Zeit hat Berend de Boer auch oft über neue Techniken und Problemlösungen in unseren Medien (wie der »Hörakustik« – Anm. d. Red.) berichtet. Er war zudem ein kompetenter und gern gesehener Kollege in Ausschüssen und internationalen Gremien, beispielsweise den Normausschüssen und er war bis zum Schluss ein treuer Besucher unserer Hörgeräte-Akustiker – Kongresse. Er kannte fast jeden und fast jeder kannte ihn.
Nach seinem Rückzug aus der operativen Tätigkeit bei Philips fand sein ungebrochenes Engagement für Schwerhörige und für die Prophylaxe vor Hörschäden in der Entwicklung von Lärmschützern ein kreatives Betätigungsfeld…
Ich und mit mir viele Freunde aus Deutschland freuten sich, ihn bei seinen Kongress-Besuchen jedes Mal wieder zu sehen. Seine positive Lebenseinstellung, sein urwüchsiger Humor, seine Fairness bei aller Eigenwilligkeit, verbunden mit der freundlichen, lebensklugen Art, sich zu geben, machten die Zusammenarbeit und das Zusammensein mit ihm sehr angenehm, und so blieben wir auch nach unserer Pensionierung weiterhin in freundschaftlicher Verbindung. Erst sein für alle Freunde so plötzlicher Tod setzte unserer Freundschaft ein Ende.

Autor: Ingo Döscher

(Mit dem Autor trauert auch die Redaktion des Median-Verlages um einen vieljährigen vertrauten Freund und immer kompetenten Mitarbeiter.)