Aktuelles vom Forum Besser Hören (To be Insider in 6 Minute n)

Der heiße Draht: Was Schwerhörige bewegt

Telefonaktionen des Forum Besser Hören stoßen auf reges Interesse – Tipps für’s Hörgeräte-Akustiker – Handbuch

Die Telefone klingeln und klingeln, statt belegter Brötchen gibt es höchstens heiße Ohren: So geschehen bei einer Telefonaktion zum Thema »Schwerhörigkeit und moderne Hör-Systeme«, die das Forum Besser Hören zusammen mit der APOTHEKEN Umschau durchführte. 3 Stunden lang beantworteten die Experten Fragen zum Thema, die den Anrufern unter den Nägeln brannten: Wann sollte man etwas gegen Hörprobleme unternehmen? Was leisten moderne Hörsysteme? Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Die Idee, Telefonaktionen zum Thema Schwerhörigkeit in Kooperation mit (über-)regionalen Tageszeitungen aktiv anzubieten und zu vereinbaren, wurde 2001 geboren. »Mit der Aktion wollen wir vor allem die Menschen erreichen, die Hörprobleme haben, aber den Weg zum Hörgeräte-Akustiker oder HNO-Arzt noch scheuen«, beschreibt Birgit Doeubler vom Forum Besser Hören das Ziel. Der Erfolg spricht für sich: Über 20 solcher »Lesertelefone« hat das Forum Besser Hören bis heute im ganzen Bundesgebiet durchgeführt. Erreichte Gesamtauflage aller teilgenommenen Zeitungen bisher: 27 Millionen. Als Experten am Telefon standen den Lesern jeweils 2 Stunden lang ein Vertreter des Forum Besser Hören, ein ORL-Arzt sowie zwei Hörgeräte-Akustiker aus der Region Rede und Antwort. Die am häufigsten gestellten Fragen wurden zum Nachlesen für alle, die nicht durchgekommen sind, nach der Aktion veröffentlicht.

Die anonymen Gespräche waren nicht nur für die schwerhörigen Anrufer aufschlussreich, sondern auch für die Experten. So waren z.B. viele Anrufer verunsichert, ob sie sich nun Hörsysteme anpassen lassen sollen oder nicht: Während der eine HNO-Arzt dazu rate, meine der andere, man könne noch warten. Und ist das System, das einem der Hörgeräte-Akustiker empfiehlt, wirklich das beste? Gibt es nicht womöglich noch ein günstigeres? Wie kann man verhindern, dass man übers Ohr gehauen wird? Nach insgesamt über 40 Stunden Telefonberatung weiß Gerhard Hillig, der bei fast allen Aktionen als Experte des Forum Besser Hören dabei war: »Die wissbegierigsten Schwerhörigen wohnen in Essen, Kassel, Hamburg, Nürnberg, Stuttgart und Bremen – hier klingelten die Telefone ununterbrochen.« Die freundlichsten Hörgeminderten kommen laut Gerhard Hillig jedoch aus Münster: »Die Anrufer bedankten sich auffallend häufig für den erteilten Rat.«

Und was wollten die Anrufer noch wissen? Hier eine kleine Auswahl fürs Hörgeräte-Akustiker – Handbuch:

Günter W., Stuttgart: »Neulich war hier ein Karnevalsumzug, neben mir ist ein Knallfrosch hochgegangen. Seitdem habe ich Hörprobleme. Der Täter ist mir nicht bekannt; kann ich bei Ihnen Schmerzensgeld einklagen?«
Frieda B., Erfurt: »Ich trage schon 20 Jahre Hörgeräte. Jetzt überlege ich, sie abzusetzen; das lange Tragen von Hörgeräten ist doch bestimmt schädlich?«
Karl V., Nürnberg: »Ich habe Hörprobleme und Tinnitus. Jetzt habe ich gelesen, dass Ohrkerzen und Gingko-Präparate helfen. Wer zahlt mir die Behandlung?«
Klaus H., Halle: »Mit meinem Hörgerät bin ich sehr zufrieden; bei starkem Schwitzen säuft es allerdings ab. Was kann ich tun?«
Wilhelm B., Hamburg: »Ich bin 90 Jahre und möchte mir Im-Ohr-Geräte zulegen. Der Hörgeräte-Akustiker rät jedoch zu Hinter-dem-Ohr-Geräten. Die kommen für mich aber nicht in Frage, da ich Angst habe, alt zu wirken. Was nun?«
Marion K., München: »Ich bin 50 Jahre. Nun hat mir der HNO-Arzt Hörgeräte verschrieben. Lohnt sich die Anpassung für mich noch?«
Claudia P., Leipzig: »Ich trage seit kurzem ein Hörgerät, höre nun aber auch den Straßenlärm wieder! Kann ich das Hörgerät zurückgeben?«
Helga K., Essen: »Ich höre schlecht und habe ein Loch im Trommelfell. Da hat sich eine Milbe durchgefressen. Nun habe ich ständig Krümel im Mund. Was soll ich tun?«

Was die Schwerhörigen in Bielefeld bewegt, wird leider immer ein Geheimnis bleiben: Die Zeitung hatte eine falsche Telefonnummer abgedruckt…

Autorin: Birgit Doeubler

 

 

Autor: Thomas Keck

Thomas Keck ist durch seinen Beruf als Hörsystemakustiker bestens mit der Präzision und Sorgfalt vertraut, die sowohl für die technische Arbeit als auch für den direkten Kundenkontakt erforderlich sind. Sein Werdegang zeugt von einer kontinuierlichen Entwicklung und einem hohen Maß an Fachwissen, unterstrichen durch den Meisterbrief und die Selbstständigkeit. Er verfolgt seine Interessen mit Leidenschaft und widmet sich einer Vielzahl von Aktivitäten, von Musik über die Beschäftigung mit Oldtimern bis hin zur Werteschätzung der Bibel. Thomas bewundert Menschen, die in ihrem Feld Spitzenleistungen erbringen, wie diverse Musiker und Schauspieler. Dies deutet auf eine hohe Wertschätzung für Expertise und handwerkliches Können hin.

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