Die Frankfurter Fachärztin für Psychosomatische Medizin, Dr. Aglaja Stirn, machte kürzlich in der englischen Fachzeitschrift „The Lancet“ darauf aufmerksam, dass das beliebte Ohrlochstechen und Ohr-Piercing in jedem 100. Fall zu lebensgefährlichen Komplikationen führe. Aus den U.S.A., Thailand und Holland seien sogar Fälle von Hepatitis, Toxinschocks, Herzklappen-Entzündungen und Hirnabzessen gemeldet worden. In 30 von hundert Fällen käme es immerhin noch zu leichten Allergien und Entzündungen. Die Komplikationen würden aber nicht nur beim Ohr-Piercing auftreten, sondern auch an anderen Stellen des Körpers. Es sei deshalb zu überlegen, ob es nicht zur Vorschrift gemacht werden sollte, das Piercing grundsätzlich von Ärzten vornehmen zu lassen statt von Kosmetikstudios und Tattoo-Shops, die weder über Fachkenntnisse verfügen noch die erforderlichen Hygienevorschriften einhalten würden. Bisher sei dies von der Ärzteschaft aus berufsrechtlichen und ethischen Gründen immer abgelehnt worden.