Blumen gießen kann er schon. Wie man eine Spülmaschine ausräumt, muss ARMAR noch lernen. Armar ist ein »teilanthropo-morphes Robotersystem«, das heißt, er sieht teilweise aus wie ein Mensch und kann sich auch so ähnlich bewegen. Er hat einen Kopf, einen Oberkörper, zwei Arme und bewegt sich auf einem rollenden Aufsatz. »Geboren« wurde Armar [am Karlsruher Institut für Technologie], im Sonderforschungs-Projekt Humanoide Roboter. Mehrere Institute und das FZI Forschungszentrum Informatik arbeiten an der Entwicklung dieser menschenähnlichen Roboter, die künftig etwa im Haushalt behilflich sein sollen. Der Sonderforschungs-Bereich von Professor Rüdiger Dillmann hat das Ziel, aus Armar die perfekte Haushaltshilfe zu machen. Ob es darum geht, den Kühlschrank aufzufüllen oder Pizza in die Mikrowelle zu schieben – solche Arbeiten könnte Armar künftig übernehmen. Er soll auf Sprache und Gestik seines Benutzers reagieren können und einfache Befehle umsetzen. Problem ist derzeit noch die Spracherkennung. »Der Roboter muss unterscheiden können, ob das der Fernseher, ein Mensch oder die Mikrowelle ist, was da zu ihm spricht«, erklärt Dillmann. Der Dialog mit dem Menschen müsse aus einer Fülle akustischer Informationen herausgefiltert werden. Armar soll die Aussage des Satzes verstehen, auch wenn sein Benutzer sie nicht im schönsten Hochdeutsch formuliert hat. Ziel sei es deshalb, in den nächsten Jahren eine Art Ohr für den Roboter zu entwickeln. Das Wichtigste an Armar ist seine Lernfähigkeit. Er kann Gesten nachahmen, die man ihm vormacht – etwa das Greifen nach einem Wasserglas. »Das ist der gleiche Lernprozess wie bei Kindern, man macht ihnen was vor, und sie lernen daraus«, sagt Dillmann. Noch dieses Jahr soll Armar so weit sein, dass er einen Befehl wie »Hol mir mal ’ne Flasche Bier« versteht und ausführt.
Autor: zg