Kollegin Heidrun Krause wurde am 1. Februar 2004 während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Fachverbandes Deutscher Hörgeräte-Akustiker e.V. in Dresden zur 1. Vorsitzenden des FDH gewählt. Wir sprachen mit der neuen Vorsitzenden – ungeachtet der »100 Tage Schonfrist« – angesichts drängender aktueller Probleme in der Aufstellung der Berufsverbände des Handwerks – Red.
Hörakustik: Verehrte Frau Krause, Sie haben in Dresden die Führung des Fachverbandes in kritischer Situation übernommen – zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Wahl. Und dann gleich unsere erste Frage: Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Aufgaben für den FDH?
Heidrun Krause: Der FDH hat sich immer als Wirtschafts-Verband gesehen, und das soll auch so bleiben. Wir werden unseren Mitgliedern fundierte Konzepte für die Zukunft vorstellen und die Anwendung in der Praxis gemeinsam trainieren. Sie wissen – das zu bearbeitende Feld ist groß!
Hörakustik: Die angestrebte Selbstauflösung des Fachverbandes hatte ja das Ziel, die Kräfte des Berufsstandes in zwei starken Verbänden – BIHA und EUHA – zu bündeln. Nun wird es den FDH mit heterogenen Mitglieder-Meinungen weiter geben. Befürchten Sie dadurch eine Schwächung des Fachverbandes und des Berufsstandes allgemein?
Heidrun Krause: Nein, es bleibt alles so wie es war, ganz im Gegenteil, wir werden uns bemühen, einen starken Fachverband für den Berufsstand zu stellen und Impulse für die Zukunft zu setzen.
Hörakustik: Wie möchten Sie und Ihr Vorstand die künftigen Beziehungen zur Bundesinnung und zur Union gestalten?
Heidrun Krause: Die Beziehungen waren ja nie schlecht. Und wir werden weiterhin gemeinsam unsere Ziele verfolgen. Mit großem Engagement, mit Willen zur Zusammenarbeit und, natürlich, zum Wohle aller Mitglieder.
Hörakustik: Inwieweit können und wollen Sie die im Fachverband ja zweifellos vorhandenen Ressourcen an Kreativität und Engagement, die bereits seither – Mitarbeit in BIHA, Fördergemeinschaft, Akademie etc. – positiv gewirkt haben, in Ihre Politik einbinden?
Heidrun Krause: Ich glaube, dass ich meine lange Erfahrung nutzen kann, aber Ziel muss es sein, junge Leute mit ihren Ideen einzubinden Wir werden uns intensiv um alle diese Bereiche kümmern und unseren Beitrag für die Kontinuität im Berufsstand leisten – und wir werden nicht kleckern, sondern klotzen!
Hörakustik: Sie sind jetzt 40 Jahre Mitglied des Fachverbandes, haben in verschiedensten Positionen seine Interessen vertreten. Wie stark hat diese Mitgliedschaft auch Ihr berufliches und persönliches Leben mit beeinflusst?
Heidrun Krause: Ich habe mich in unserem FDH nicht nur wohl, sondern auch aufgehoben gefühlt. Es war schon toll, wenn man die »Alten« – Geers, Kind, Müller usw. – befragen und mit ihnen diskutieren konnte. Vielleicht ist dies der Grund, dass ich mich mit Begeisterung den Herausforderungen gestellt habe. Der FDH hatte für mich immer etwas Familiäres. Wir werden dafür sorgen, dass sich unsere Mitglieder gut aufgehoben und wohlfühlen. Dazu gehören selbstverständlich – darauf können Sie sich verlassen – auch unsere Feste, denn wer arbeitet muss auch feiern!
Hörakustik: Frau Krause, wir wünschen Ihnen Erfolg und danken für dieses Gespräch!
Autorin: Christina Osterwald