Nachschlagewerk (To be Insider in 4 Minute n)

Für Sie gelesen
Peter Reuter, »Springer Lexikon Medizin«, Springer-Wissenschaftsverlag, Berlin · Heidelberg · New York, 2004, gebunden, 2´400 Seiten, 2´800 vierfarbige Abbildungen und Tabellen, 80´000 Stichwörter, ISBN 3-540- 20412-1, 29,95 €, 51 SFr. Erhältlich auch über den Buchvertrieb des Median-Verlages.

Dies ist ein rundum gelungenes Lexikon, gleichermaßen für Patienten, für medizinisches Assistenz-Personal wie auch für Ärzte zur Orientierung jenseits der Grenzen des eigenen Fachgebietes. Die 80´000 Stichwörter sind konsequent alphabetisch aufgeführt, ohne schwer verständliche Gruppierungen, hinter jedem Begriff findet sich die englische Übersetzung. Die Erläuterungstexte sind sorgfältig ausgeführt, abgesehen von einzelnen Trennfehlern (Sb »Probiose«) und Beugungsfehlern (Sb »HLA«). Durchgehend sind die Suchwörter klar in Silben gegliedert, schwierigere Pluralformen ergänzend angeführt. Konsequente Querverweise, farblich geschickt abgesetzt, dazu Hinweise auf andere Begriffe, welche die Erläuterung sinnvoll ergänzen, und schließlich rot abgesetzte Hinweise auf die 44 Essay´s erleichtern die Orientierung. Auch Eigennamen bekannter Mediziner sind mit kurzen biografischen Angaben enthalten, dabei bleiben allerdings die Auswahlkriterien unerfindlich.
Die 44 Essay´s renommierter Autoren über wichtige Einzelprobleme geben dem Lexikon ein enzyklopädisches Gesicht; sie beschäftigen sich z.B. mit Bakterien (Hahn), Glaukom (Grehn), Gentransfer und Gentherapie (Brand); das Essay von Prof. Dr. med. H. P. Zenner unter dem Titel »Hören / Auditives System« stellt auf 8 Seiten ein brillantes kleines Lehrbuch der Struktur und Funktion des Hörorgans dar.
Auch fast exotische Begriffe werden aufgeführt, so z.B. gut und ausreichend vollständig »Pneumocystis carinii«, die »Probiose«, die »Akupunktur«, der »Lathyrismus« (hier fehlt allerdings die Elastica-Degeneration als wichtigste Folge).
Es finden sich aber auch Schwächen: Den heute alltäglichen Begriff der »TCM« (Traditionellen Chinesischen Medizin) sucht man vergeblich. In der seitenlangen Aufzählung unter »Morbus« von »Morbus Addison« bis »Morbus Winiwarter-Buerger« sucht man den im Visitenjargon wohl am häufigsten verwendeten »Morbus Koch« ebenso vergeblich wie in dem hervorragenden Essay (Konietzko) über die Tuberkulose.
Die internationalen SI-Basiseinheiten sind nicht unter »SI« eingeordnet, sondern unter »SI-E«: Auffinden ist Glückssache. Ein Suchbegriff »Manuelle Medizin« fehlt ebenso wie der Begriff der »funktionellen Störung«, statt dessen gründet sich die schlicht falsche Erklärung unter »Chirotherapie« auf dem seit Jahrzehnten verlassenen Begriff der »Subluxation«. Auch die Erklärung zum heute selbst in Laienkreisen verbreiteten Begriff des »Tinnitus«, wortgleich unter »Ohrensausen«, ist äußerst dürftig und hilft nicht weiter. Trotz dieser kleinen und vereinzelten Schwächen ist das Lexikon ohne Einschränkung empfehlenswert als eine besonders aktuelle und verlässliche Orientierungsquelle. Die Ausstattung ist verlagstypisch erstklassig, der sehr stabile Einband für das hohe Gewicht des Buches unentbehrlich. Dabei ist der Preis äußerst günstig.

Autor: Prof. Dr. med. Klaus Seifert

 

 

Autor: Thomas Keck

Thomas Keck ist durch seinen Beruf als Hörsystemakustiker bestens mit der Präzision und Sorgfalt vertraut, die sowohl für die technische Arbeit als auch für den direkten Kundenkontakt erforderlich sind. Sein Werdegang zeugt von einer kontinuierlichen Entwicklung und einem hohen Maß an Fachwissen, unterstrichen durch den Meisterbrief und die Selbstständigkeit. Er verfolgt seine Interessen mit Leidenschaft und widmet sich einer Vielzahl von Aktivitäten, von Musik über die Beschäftigung mit Oldtimern bis hin zur Werteschätzung der Bibel. Thomas bewundert Menschen, die in ihrem Feld Spitzenleistungen erbringen, wie diverse Musiker und Schauspieler. Dies deutet auf eine hohe Wertschätzung für Expertise und handwerkliches Können hin.

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