»Tue Gutes und rede darüber« war schon das Motto unseres Berufsgründers Dr. Werner Pistor, wenn er Ethik, Moral und gesellschaftliche Aufgaben des damals im Entstehen befindlichen Hörakustiker-Berufes beschwor: Wer wusste denn schon, was ein Hörgerat, was ein Hörakustiker ist? Misst man die Versorgung Schwerhöriger von heute an der Zahl der Versorgungsbedürftigen – Prof. Dr. Lennarz, Hannover, nannte beim letztjährigen Mannheimer HNO-Kongress Ross und Reiter: etwa 7 Mio. relevant Schwerhörige, die eine Hörgeräte-Versorgung benötigten, gibt es bei uns, aber nur 2.5 Mio. davon sind versorgt – so wird der Handlungs- und Aufklärungs-Bedarf evident.
Diese Diskrepanz beschäftigte auch das Joint Committee, eine Versammlung aller für das pathologische Hören zuständigen Berufe, [2004] bei seinem Treffen in Berlin – diese Zeitschrift berichtete ausführlich. Zusammen mit dem Deutschen Grünen Kreuz, Sektion Hören, beschloss man, zwar seriös, aber durchaus offensiv die Aufklärung der Öffentlichkeit anzugehen. Und die Fördergemeinschaft Gutes Hören hat sich – schon aus dem Selbstverständnis ihrer Aufgaben – dieser Mission ebenfalls geöffnet.
Die Experten formulierten ein »Zehn-Punkte – Programm« der modernen Hörgeräte-Versorgung im Einklang von HNO-Medizin, Audiologie und Hörgeräte-Akustik zusamt der Zusatz-, Vor- und Nachbetreuung bzw. spezifischer Beratungen. Das Deutsche Grüne Kreuz setzt sich nunmehr mit Nachdruck dafür ein, dieses auch in der »Hörakustik« vorgestellte Programm ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.
Und die Fördergemeinschaft Gutes Hören unterstützt diese Aufklärungs-Kampagne, indem sie ihre Partner mit entsprechendem Material zur Information der Öffentlichkeit versorgt. Es ist nicht einzusehen, warum ein verantwortungsvolles Hör-Bewusstsein nicht ebenso Allgemeingut der Bevölkerung werden sollte wie das »Wellness-Denken« der letzten Zeit allgemein.
Besser Hören ist bessere Lebensqualität – wem sage ich das? Tun Sie mit, sorgen Sie in Ihrem Umfeld dafür, dass Hörbewusstsein nicht länger tabuisiert, in irgendwelche Grauzonen gedrängt wird.
Autorin: Inge Steinl