Howard Hughes (To be Insider in 10 Minute n)

Exzentriker.
Visionär.
Legende.

Kurzinfo

Der neue Film von Martin Scorsese »The Aviator« (deutsch: Der Flieger) handelt von einem der waghalsigsten Piloten und berühmtesten Flieger seit Charles Lindbergh, von Howard Hughes. Hughes war eine der aufregendsten Persönlichkeiten seiner Zeit, mit einer Aura von Anziehung, Glamour und Geheimnis. Von Männern bewundert, von Frauen begehrt. Mit den schönsten Frauen der Welt war er liiert, wie dem eleganten Hollywood- Star Katharine Hepburn in den 30er Jahren und Ava Gardner, der sinnlichen Leinwandgöttin der 40er. Doch Howard Hughes hatte nur eine wahre Liebe: das Fliegen – sowie das Streben nach Perfektion. Er wurde zum Überflieger seiner Zeit und Inbegriff des amerikanischen Tycoons.

Howard´s Mutter Allene ließ ihn das Wort »Q-u-a-r-a-n-t-ä-n-e« immer wieder buchstabieren. Er muss ungefähr 10 Jahre alt gewesen sein, als seine Mutter ihn aus Angst vor möglichen ansteckenden Viren oder Infektionen mit Hingabe immer und immer wieder wusch. Man erahnt, dass diese Prozedur der Auslöser für die spätere zwanghafte panische Angst vor Viren wurde, die ihn am Ende in die Isolation trieb.

20er bis 40er Jahre

Der Film konzentriert sich auf die bedeutendsten Zeitabschnitte in Hughes Leben: die Zeit von Mitte der 20er bis in die 40er Jahre. Er war bereits mit 18 Millionär, als er Hughes Tools erbte, die Ölbohr-Firma seines Vaters. Statt sie zu führen, zog der junge Mann von Houston nach Hollywood, wo er seine beiden Leidenschaften auslebte: die Filmerei und die Fliegerei.

Der Filmemacher Scorsese macht einen größeren Zeitsprung von dem 10-jährigen Jungen zum 20-jährigen jungen Mann. Er steigt mit den Dreharbeiten direkt zu »Hell’s Angels« ein und man sieht, wie Hughes monatelang in der Wüste mit unfassbarem Aufwand ein Flieger-Epos dreht, für das er die größte private Flugzeugflotte Amerikas zusammengekauft hat. Mit drei Jahren Verspätung kommt 1930 »Hell’s Angels« endlich in die Kinos und ist mit fast 4´000´000 $ Produktionskosten nicht nur der teuerste Film seiner Zeit, sondern zum Erstaunen der Branche auch noch ein durchschlagender Erfolg. Schöne Frauen wie Jean Harlow (gespielt von Gwen Stefani) reißen sich um den scheuen Erfolgsproduzenten, der mit seiner Produktionsfirma RKO Radio Pictures von Erfolg zu Erfolg eilt, mit »Scarface« den definitiven Gangsterfilm herstellt und Jane Russell mit »The Outlaw« zur Sex-Ikone macht.

Katharine Hepburn

Hughes panische Angst vor Viren führt dazu, dass er sich beinahe stündlich zwanghaft die Hände wäscht, gelegentlich, bis er zu bluten beginnt. Es geht ihm besser, als sich Katharine Hepburn (Cate Blanchett) für ihn interessiert. Sie erträgt sogar seine zunehmend exzessiver werdenden Marotten, weil ihr gefällt, dass er sich von nichts und niemandem verbiegen lässt – und sogar ihrer arroganten Familie beim Besuch auf dem Sitz der Hepburns die Stirn bietet. Doch schließlich kann es Katharine Hepburn nicht mehr ertragen, dass sich Hughes in Gegenwart seiner Ingenieure stets wohler zu fühlen scheint als mit ihr. Sie verlässt ihn und wendet sich ihrem (verheirateten) Kollegen Spencer Tracy zu. Von nun an geht es kontinuierlich mit Hughes Gemütszustand bergab. Über den Verlust der außerordentlichen Schauspielerin und großen Persönlichkeit Katharine Hepburn kam er anscheinend nie hinweg

Die Schwerhörigkeit

Hughes Schwerhörigkeit kommt in einigen Szenen vor. So sieht man den Schauspieler Leonardo DiCaprio, der den Industriellen Howard Hughes mimt, immer wieder mal seine rechte Hand hinter das rechte Ohr haltend um besser hören zu können.
Diese Schwerhörigkeit anzusprechen, traut sich die Katharine Hepburn des Films während eines Spaziergangs. Als Hughes sie nicht versteht und sie fragt: »Wie bitte?«, erwidert sie in ihrer kecken Art: »Wenn Sie taub sind, müssen Sie ein Hörgerät benutzen.« Sein überraschtes Gesicht gibt ihr Anlass, ihn ein wenig aufzumuntern und sie formuliert lachend: »Ich schwitze, Sie sind taub. Sind wir zwei nicht durchaus ein seltsames Paar?« … »Sie sollten zu meinem Vater, er kann Ihnen bestimmt weiterhelfen er ist zwar Urologe, aber irgendwie hängt doch im Körper alles zusammen!«
Auch lustige Szenen gibt es mit der Schwerhörigkeit. Howard begleitet Katharine zum Familiensitz der Hepburns. Zum Mittagessen sitzen alle zusammen und jeder redet wild durcheinander. So passiert es, dass Katharines Großvater statt »schnappen« »Schnaps« versteht. Dies wird so lustig aufgezeigt, dass das Kino vor Lachen bebt. Katharine erklärt Howard dieses Missverständnis in einem einfachen Satz: »Er ist schwerhörig.«
Gegen Ende des Films gibt Hughes seine Schwerhörigkeit im Gerichtssaal öffentlich zu. Senator Brewster spricht ihn an: »Sie haben Hörprobleme …« Er weist ihn darauf hin, dass Hughes spezielle Kopfhörer aufsetzen möge, die vor ihm auf dem Tisch liegen, um alles Gesagte aufmerksam verfolgen zu können. Dazu erwidert Hughes: »Jeder weiß, dass ich taub bin, und ich versuche nicht, das zu unterschlagen.«

Zu Recht nominiert

Mit 170 Minuten Filmlänge muss der Zuschauer ziemliches Sitzfleisch beweisen. Doch der Film verging wie im Fluge. Von der ersten Sekunde an begeistert er mit atemraubend aufwändigen Bildkompositionen, opulenten Kulissen und aufwändigen Garderoben. Der Soundtrack von Howard Shore unterstreicht mit seinen auf Jazz beruhenden Kompositionen punktgenau die jeweilige Atmosphäre.
Leonardo DiCaprio, der die Rolle des Howard Hughes sehr überzeugend verkörpert (denn nicht umsonst hat er als bester Schauspieler den Golden Globe gewonnen), schafft es, den Zuschauer so in seinen Bann zu ziehen, dass man die Rolle voller Mitgefühl verfolgt und es nicht fassen kann, wie die stetige Paranoia (Hygiene-Neurose sowie Verfolgungswahn) einen so reichen und einflussreichen Mann zerstört.
Der Film vermittelt ausgezeichnet die Stimmung dieser Zeit und erinnert an so manchen cineastischen Klassiker.

Leider beantwortet der Film nicht wirklich alle Fragen. Vielmehr wirft er sogar welche auf:
1. Warum hört er nicht gut? Diese Frage wird in keiner Weise thematisiert. Durch eigene Recherche war zu erfahren, dass er durch eine Kinderkrankheit einen Grolstell seines Hörvermögens verlor. Hinzu kam, dass er durch permanente Geräusche in seinem Ohr geplagt wurde.
Die 2. Frage stellt sich am Ende des Films, denn man erfährt nichts über sein Ableben. Ebenfalls durch Eigenrecherche war zu erfahren, dass sein Tod nicht ganz aufgeklärt wurde, Allen Quellen zufolge starb Hughes an Bord eines Flugzeugs, doch woran genau, ist ungeklärt. In manchen Quellen ist von Nierenversagen die Rede, in anderen heißt es, er sei durch Herzversagen gestorben und wieder andere lassen sich auf keine detaillierte Äußerung ein.

Auszeichnungen

Der Film von Martin Scorsese bekam bei der […] Verleihung der Golden Globe Awards 3 Preise und ist damit der große Abräumer. Das Leinwand-Epos wurde in folgenden Kategorien ausgezeichnet:

  • Bester Film (Drama)
  • Bester Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio
  • Beste Filmmusik: Howard Shore

Für den Oscar ist der Film 11 x in folgenden Kategorien nominiert:

  • The Aviator – Bester Film
  • Martin Scorsese – Beste Regie
  • Leonardo DiCaprio – Bester Hauptdarsteller
  • Cate Blanchett – Beste Nebendarstellerin
  • Alan Alda – Bester Nebendarsteller
  • Beste Kamera
  • Beste Ausstattung (Art Direction)
  • Beste Kostüme
  • Bester Filmschnitt
  • Beste Tonmischung
  • Bestes Original-Drehbuch

Autorin: Anja Werner

 

 

Autor: Thomas Keck

Thomas Keck ist durch seinen Beruf als Hörsystemakustiker bestens mit der Präzision und Sorgfalt vertraut, die sowohl für die technische Arbeit als auch für den direkten Kundenkontakt erforderlich sind. Sein Werdegang zeugt von einer kontinuierlichen Entwicklung und einem hohen Maß an Fachwissen, unterstrichen durch den Meisterbrief und die Selbstständigkeit. Er verfolgt seine Interessen mit Leidenschaft und widmet sich einer Vielzahl von Aktivitäten, von Musik über die Beschäftigung mit Oldtimern bis hin zur Werteschätzung der Bibel. Thomas bewundert Menschen, die in ihrem Feld Spitzenleistungen erbringen, wie diverse Musiker und Schauspieler. Dies deutet auf eine hohe Wertschätzung für Expertise und handwerkliches Können hin.

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