Zum Tode von René Buissière (To be Insider in 4 Minute n)

René Buissière war äußerlich eher unauffällig, leise, bescheiden, zurückhaltend – aber gewann ungeheuer, wenn er, egal ob als Verbandsvorsitzender bei Diskussionen oder aber als Debattenredner, aktiv wurde. Er brillierte, sammelte Anerkennung, vermochte zu überzeugen und wurde international mit seiner Kompetenz respektiert.

Unser französischer Kollege hatte es in seinem Heimatland – mit mehreren konkurrierenden Verbänden und einigen Querelen um die Festschreibung qualifizierter Ausbildung – nicht immer leicht. Denn der Beruf des Hörgeräte-Akustikers lag ihm am Herzen, bestimmte sein Denken und Fühlen, und nichts war ihm zuviel, wenn es darum ging, diesen Beruf voranzubringen. Er war einer der europäischen Pioniere des Berufsstandes. Und er war ein Diplomat, der genau wusste: »Nur wer auch manchmal zurückstecken kann, kann auch fordern!«

Schon früh, sofort nach dem Kriege, 1946, betätigte sich Buissière als Hörgeräte-Akustiker in Paris. 1952 wurde er Direktor und 1961 Generaldirektor der Firma »Elstar Prévention S.A.«. 1954 wählte man ihn zum Präsidenten des Fédération Nationale des Aphasiques de France (FNAF) und 1979 wurde er Vizepräsident der Französischen Liga gegen Schwerhörigkeit. Weiterhin war er beratendes Mitglied beim Gesundheitsministerium, Vollmitglied im Nationalen Zentrum der Gesundheitsberufe und Mitglied im »Conseil supérieur des professions paramédicales«, 1985 Mitbegründer und Präsident des »UNSAF«. Er brachte sich auch als Mitbegründer der A.E.A. (und Mitglied des europäischen Vorstandes) mit seiner ganzen Persönlichkeit ein und er wurde nach Dr. phil. nat. Werner Pistor Präsident der Assoçiation Européenne des Audioprothésistes.

Buissière war Ritter der Ehrenlegion, er wurde ausgezeichnet mit der »Médaille de la France liberée« und mit dem »Croix du combattant volontaire de la Résistance«. Trotz der großen Belastungen in seiner Firma und in den Verbänden hat er eine ganze Reihe wissenschaftlicher Beiträge veröffentlicht.

Wiewohl unser französischer Freund in der Öffentlichkeit (beispielsweise bei unseren Kongressen, die er regelmäßig besuchte) oft reserviert wirkte – konnte er im Freundeskreis auch feiern und genießen. Natürlich liebte er, darin eben ein Vollblut-Franzose, eine exzellente Küche und exquisite Weine. René war ein sehr höflicher Mensch, der sich stets bedankte und für scheinbare Fehler entschuldigte. Der Umgang mit ihm und seinem liebenswürdigen Charme war stets ein besonderes Vergnügen, auch im halb privaten Zusammentreffen. Esprit war das Zauberwort, das ihn auszeichnete.

Im Augenblick überwiegt die Trauer, das Wissen um Vergänglichkeit und Unwiederholbarkeit – was bleibt, ist der leise werdende Nachhall eines vollendeten Lebens.

René Buissière litt seit Jahren an Krebs und es war mehr und mehr still um ihn geworden. Mir war er seit beinahe 40 Jahren ein treuer Freund. Danke, dass ich ihn ein Stück seines Lebens begleiten durfte.

Autor: Kurt Iffland

 

 

Autor: Thomas Keck

Thomas Keck ist durch seinen Beruf als Hörsystemakustiker bestens mit der Präzision und Sorgfalt vertraut, die sowohl für die technische Arbeit als auch für den direkten Kundenkontakt erforderlich sind. Sein Werdegang zeugt von einer kontinuierlichen Entwicklung und einem hohen Maß an Fachwissen, unterstrichen durch den Meisterbrief und die Selbstständigkeit. Er verfolgt seine Interessen mit Leidenschaft und widmet sich einer Vielzahl von Aktivitäten, von Musik über die Beschäftigung mit Oldtimern bis hin zur Werteschätzung der Bibel. Thomas bewundert Menschen, die in ihrem Feld Spitzenleistungen erbringen, wie diverse Musiker und Schauspieler. Dies deutet auf eine hohe Wertschätzung für Expertise und handwerkliches Können hin.

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