Audiotherapeut:innen schlossen Ausbildung ab (To be Insider in 7 Minute n)

Geprüft und für gut befunden:

Gelächter, Stimmengewirr und erhobene Sektgläser – es war eine recht fröhliche Gesellschaft, die sich am 24. April im Foyer des Weiterbildungs-Zentrums in Heidelberg-Wieblingen zusammengefunden hatte. 15 Teilnehmer an der Ausbildung zum Audiotherapeuten hatten soeben ihre Zeugnisse erhalten und damit allen Grund, gemeinsam mit ihren Dozenten und Prüfern zu feiern.

In 250 Unterrichts-Stunden, absolviert an 12 verlängerten Wochenenden, hatten sie ihr Fachwissen für eine optimale Versorgung und Betreuung hörgeschädigter Menschen erweitert.

Unter den Prüfern und Ausbildern fanden sich renommierte Namen wie
Prof. Dr. med. Peter Plath,
Prof. Dr. Sebastian Hoth,
Prof. Dr. Thomas Kaul,
Prof. Dr. Gerlinde Renzelberg,
Dr. Werner Richtberg,
Dr. Roland Zeh sowie
Dipl.-Ing. Franz Boob.

Frau Prof. Renzelberg sprach den Teilnehmern ein spezielles Lob aus: »Es war wirklich eine tolle Truppe, man ist immer sehr motiviert zu jeder Lehrgangseinheit gekommen.«

Offenbar gingen die Teilnehmer nicht nur mit viel Motivation, sondern auch mit einer Menge Spaß an die Fortbildung heran. Eine Haltung, die Erfolg brachte. Denn wie uns Franz Boob, Ausbildungsleiter und Vorstandsmitglied des Deutschen Schwerhörigenbundes, verriet, haben alle »Prüflinge« eine gute Leistung vorgelegt.

Mit Ulrike Berger stellte er uns nicht nur die beste Absolventin der Ausbildung vor, sie wird auch künftig mit der Organisation der Weiterbildung betraut sein und als Ausbilderin fungieren. Die selbst schwerhörige Pädagogin und Biologin arbeitet als Redakteurin in einem Freiburger Verlag. Damit ist sie ein klassisches Beispiel einer Quereinsteigerin. Die Teilnehmer des Kurses waren zur Hälfte Akustikerinnen, der Rest setzte sich aus den verschiedensten anderen Berufssparten zusammen, darunter Hörgeschädigten-Pädagogen, Psychologen, Therapeuten und eine HNO-Arzthelferin.

»Diese Mischung der Berufsgruppen macht neben der großen Praxisnähe den besonderen Reiz der Ausbildung aus, wir lernten wirklich unheimlich viel voneinander.« Ebenso positiv ins Gewicht fiel, dass fünf Teilnehmer selbst schwerhörig sind und den anderen aus ihrer Sicht wichtige Aspekte für den beruflichen Alltag vermitteln konnten.

Der Lehrgang war mit 14 Damen klar weiblich dominiert. Allein ein männlicher Kandidat – »ein Mann und sein Harem«, wie eine Teilnehmerin amüsiert feststellte – sorgte für die bescheidene Herrenquote. Für Boob keine Besonderheit, im Gegenteil: »Das ist typisch, Frauen sind in heiltherapeutischen Berufen generell überrepräsentiert.«

Blick über den Tellerrand

Begeisterte Töne waren auch von der Hörakustiker-Seite zu vernehmen.
Brigitte Weitkamp-Moog aus Schweinfurt,
Gabriele Korallus aus Hannover und
Birgit Kämmerling-Bogusch, Wilhelmshaven, allesamt Meisterinnen ihres Faches, beurteilten die Weiterbildung als »ausgesprochen vielversprechende Bereicherung für den Beruf des Akustikers«. Man sehe die Kunden nun in einem ganz anderen Zusammenhang, da die psychologische Komponente in der klassischen Ausbildung nicht die Rolle gespielt habe, wie in der Fortbildung. Es genüge eben nicht, den Menschen einfach ein Hörgerät zu verkaufen. Denn die guten Verkäufe fänden ihr Ende nicht selten als die berühmten Schubladengeräte. Die Weiterbildung hingegen umfasse eine komplette Rehabilitation, die den Menschen in seiner Gesamtheit trotz Hörschädigung wieder in seinen Alltag hinüber begleitet.

Ein Ansatz, der uns auch von Ulrike Berger übermittelt wurde, die es auf die Formel brachte: »Weg vom defizitorientierten Denken, hin zum kompetenzorientierten Denken.« Damit wandle sich auch das Verständnis für den Hörgeschädigten vom Patienten zum Klienten.

Die Gruppe scheint während der Weiterbildungswochen zu einer guten Gemeinschaft zusammengewachsen zu sein. Die erfreulichen Nebeneffekte: Es entstanden Freundschaften, man will auch in Zukunft Kontakt halten. So verteilten sich die Teilnehmer nach der Zeugnisausgabe auch nicht in alle Himmelsrichtungen, man ging noch einmal zusammen essen. Wir hoffen, es wurde ein vergnügliche Abend, und wünschen allen frischgebackenen Audiotherapeuten das Beste für ihre und die Zukunft ihrer Schutzbefohlenen.

Autorin: Claudia Pukat

 

 

Lauter Laute von Prof. Dr. Gerlinde Renzelberg (To be Insider in 2 Minute n)

THEORIE & PRAXIS   BAND 6
Professorin i. R. Gerlinde Renzelberg (Herausgeberin)

Lauter Laute [Neuerscheinung]

Eine Handreichung zu den phonetischen Grundlagen der Hör-Sprechförderung

In übersichtlicher und handlicher Form vermittelt diese Laute-Fibel eine umfassende Darstellung der häufigsten Sprechlaute der deutschen Sprache.
Das Buch enthält alle wesentlichen Lautbildungstechniken – ergänzt durch Beispiele aus den langjährigen Erfahrungen der Autorin in der therapeutischen Praxis. Zu den Lauten sind jeweils die Artikulationsmodi, die entsprechenden Schnittzeichnungen sowie die gebräuchlichsten Laut- und Orthographie-bezogenen Handzeichen wiedergegeben.
Ein nützliches Handbuch für die alltägliche Praxis.

ISBN 3-924055-36-X
83 Seiten, Spiralbindung
14.— € zzgl. Versandkosten

„Lauter Laute“ erhalten Sie im Buchhandel oder unter folgender Adresse:
Verlag hörgeschädigte Kinder gGmbH
Bernadottestr. 126
D-22605 Hamburg
Tel.: +49 (0)40/8 80 70 31

 

 

Aus der Arbeit der Fördergemeinschaft (To be Insider in 5 Minute n)

Kontinuität und parallel neue Strategien

Ende April 2000 trafen sich die Verantwortlichen der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) mit Agentur und Verlag zu einer Arbeitssitzung im Frankfurt Airport Fraport Conference Center. Auf der umfangreichen Tagesordnung – man war mit intensiver Diskussion und Beratung 8 Stunden ohne größere Pause beisammen – standen zum einen die in letzter Zeit gelaufenen, gegenwärtig durchgeführten und in nächster Zukunft geplanten Aktionen, um deren Wirksamkeit und Kontinuität, die Resonanz sowohl der FGH-Partner als auch der Öffentlichkeit (inklusive der Medien als Multiplikatoren) zu überprüfen und Vorbereitungen für wichtige Aktionen bzw. Präsenz bei Messen, Tagungen etc. (u.a. dem »Tag gegen Lärm«, dem Frankfurter Internationalen Hörakustiker-Kongress, dem HNO-Kongress in Mannheim, der »Hörtestwoche«, der »Hörtour« 2004, Hörtest– und HörberatungsTelefon etc.) zu treffen.

Die Sitzung unter Leitung von Werner Köttgen und Rainer Schmidt bot gleichzeitig Gelegenheit, mit dem Geschaftstührer des Deutschen Grünen Kreuzes (DGK) e.V., Sektion Hören, Dr. Hans von Stackelberg, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zur Aufklärung der Bevölkerung zu besprechen.
Wobei auch die Betonung der Zusammenarbeit mit der HNO-Ärzteschaft zum Thema wurde, um Ausuferungen für die Hörbehinderten wenig hilfreicher alternativer Versorgungswege zu konterkarieren. Wozu sicherlich auch die rechtlich-gutachterliche Untersuchung manch abenteuerlicher »Alternativlösungen« gehören dürfte.

Weitere Stichworte der Zusammenkunft waren die »Hörerlebnis-Nachmittage« mit FGH-Partnern in Seniorenheimen etc., ein neuer Auftritt der FGH im Internet – die Seiten der Fördergemeinschaft wurden in den letzten sechs Monaten 270’000 mal(!) aufgesucht. Der »Publizistikpreis 2004«, längst ausgeschrieben, hat inzwischen eine gehörige Resonanz bei den Medien gefunden, die unabhängige Jury wird sich im August versammeln, um die Preisträger zu küren, die dann beim Kongress im Oktober vorgestellt werden.
Frau Dr. Christina Beste von der Agentur Medialog machte mit erfolgversprechenden Kooperations-Aktionen u.a. mit der ARD (in der Serie «In aller Freundschaft«), dem 2DF (»Volle Kanne Susanne«, Disco-Aktion in Bingen sowie »Reiseapotheke«) und bei n-tv bekannt sowie mit einer Serie über Volkskrankheiten in Bild, bei der ebenfalls die Schwerhörigkeit sowie Lärmschutz thematisiert werden sollen.

Insgesamt hat auch diese Arbeitssitzung der Fördergemeinschaft erneut bewiesen, wie kreativ und leistungsbewusst die berufsständischen Themata angegangen werden.
Viel mehr könnte getan werden, wenn die derzeit immer noch abseits stehenden die derzeit immer noch abseits stehenden Berufsangehörigen sich ideell und materiell als Partner einbringen würden.

Autor: Christina Osterwald

 

 

Hört man auch auf dem Mond (To be Insider in 5 Minute n)?

Wer fragt, gewinnt:
Forum Besser Hören startet die Aktion »Erlebnis Hören – nachgefragt«

Wissen Sie, welches Tier ohne Ohren hört? Oder welcher berühmte Komponist schon mit 48 Jahren völlig taub war? Oder ob man auch auf dem Mond hört? Und wie? Spannende Fragen zum Thema Hören! Die Antworten: Schlange, Beethoven, nein. Aber die Antworten stehen nicht im Mittelpunkt der neuen Aktion »Erlebnis Hören – nachgefragt«, Das Forum Besser Hören sucht jetzt vor allem interessante, witzige, überraschende oder phantasievolle Fragen zum Hören.

Hören ist viel mehr als die reine Verarbeitung von Schall. Es ist ein Erlebnis, das in jeden Teil des Lebens hinein reicht, egal, ob es die Freizeit ist, das Berufsleben, Reisen, Natur, Kultur oder Familie. »Durch unsere Aktion wollen wir dazu anregen, mehr über die Bedeutung des Hörens und seine Verflechtung mit allen Bereichen des Lebens nachzudenken. Dadurch, dass sich die Teilnehmer selber Fragen überlegen, setzen sie sich noch mehr mit dem Thema auseinander, als wenn sie einfach vorgegebene Fragen beantworten. Wir sind gespannt auf eine ganze Bandbreite von interessanten Themen«, sagt Dr. Meike Schlutt vom Forum Besser Hören in Hamburg.

Welches Thema für ihn das spannendste ist, kann sich jeder Teilnehmer selbst überlegen. Medizinische und naturwissenschaftliche Fragen sind genau so willkommen wie Fragen zur Musik oder Literatur. Und auch in der Geschichte gibt es viele interessante Aspekte zum Thema. So hatte zum Beispiel Wallenstein besonders kitzlige Ohren und Friedrich der Große spielte perfekt Flöte. »Die Fragen müssen auch nicht unbedingt besonders tiefschürfend sein«, so Meike Schlutt. »Wir freuen uns auch über Fragen wie:
›Was hört der Lauscher an der Wand?‹ oder
›Weswegen flog die Verkleidung des bösen Wolfs in ,Rotkäppchen’ auf?‹

Jeder, der eine oder mehrere Fragen einsendet, nimmt automatisch an einem Gewinnspiel teil, bei dem es DiscMen und CD-Gutscheine im Gesamtwert von mehreren tausend Euro zu gewinnen gibt. Fragen können ab sofort geschickt werden an das Forum Besser Hören, Erlebnis Hören – nachgefragt, Spadenteich 1, D-20099 Hamburg. Auch unter www.forumbesserhoeren.de können Fragen eingereicht werden. Auf der Internetseite können die Teilnehmer außerdem sehen, was ihre Mitspieler schon für Beiträge geschickt haben.

Hörgeräte-Akustiker können beim Forum Besser Hören für ihre Filialen kostenlose Gewinnspiel-Flyer und Plakate (Format DIN A2) zur Aktion bestellen: per Telefon unter +49 (0)40/ 2840 1350 und per eMail unter info@forumbesserhoeren.de »Erlebnis Hören – nachgefragt« endet am 30. September 2004.

Autorin: Birgit Doeubler

 

 

Hörstörung oder Autismus (To be Insider in 1 Minute)?

Wenn Babys geringfügig oder gar nicht oder aber extrem, zum Beispiel durch schrille Schreie, auf akustische Reize reagieren, dann muss es sich nicht um eine Hörstörung handeln – es kann sein, dass das Kind unter Autismus leidet.
Wenn der Hörakustiker oder der Arzt keine Hörstörung feststellen können, sollten die Eltern einen Experten aufsuchen. Wenn nämlich tatsächlich eine autistische Störung vorliegt, sei es wichtig, früh mit der Therapie zu beginnen.

Quelle: red