Professor em. Dr. med. Boenninghaus † (To be Insider in 12 Minute n)

Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg trauert um

Professor Dr. med.
Hans-Georg Boenninghaus,

der am 7. Mai 2005 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.
Er hat die Schädelbasis-Chirurgie maßgeblich entwickelt und sich um die Erforschung von Gehör und Gleichgrwicht verdient gemacht. Besonders genoss er deutschlandweites Renommee als brillanter Hochschul-Lehrer und Autor des Standard-Lehrbuchs der Hals-Nasen-Obrenheilkunde.
Die Universitat wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Professor Dr. Dr. h.c. Peter Hommelhoff,
Rektor der Universität Heidelberg

Professor Claus R. Bartram,
Dekan der Medizinischen Fakultät

Am 7. Mai 2005 verstarb im Alter von 84 Jahren Hans-Georg Boenninghaus, ehemaliger Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, Hals-Nasen- und Ohrenklinik und einer der prominentesten Vertreter der deutschen Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
Hans-Georg Boenninghaus wurde am 20. April 1921 in Breslau geboren. Sein Vater war dort angesehener Hals-Nasen-Ohren-Arzt, sein Großvater, ebenfalls Georg mit Vornamen, war Professor der Ohrenheilkunde und Leiter der Ohrenabteilung am St.-Georg-Krankenhaus zu Breslau. Diese geradlinige Familien-Anamnese setzte sich auch in der Lebensgeschichte des H.-G. Boenninghaus fort.

Nach Schulzeit, Studium in Breslau und Innsbruck und Wehrdienst trat H.-G. Boenninghaus bald nach dem Krieg in die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde | Universitätsklinikum Marburg (UKGM) ein, die damals unter Leitung von Prof. Walther Uffenorde stand. Schon die Promotion in Breslau/Innsbruck 1945 über das Thema »Die Behandlung der Schussverletzungen der Nasennebenhöhlen« deutete einen Interessenbereich an, dem H.-G. Boenninghaus auch später treu bleiben sollte: die Traumatologie und die chirurgische Behandlung der Nasennebenhöhlen.
1948 übernahm Prof. Richard Mittermaier die Leitung der Marburger Klinik, und damit begann für H.-G. Boenninghaus eine intensive wissenschaftliche Betätigung mit neuer Ausrichtung. Als Arbeitsschwerpunkte kamen nun die Vestibularis-Forschung und die fachbezogene Röntgendiagnostik hinzu. 1953 habilitierte er sich mit Untersuchungen über den mehrphasigen Ablauf des Nystagmus nach thermischer Reizung.

1956 folgte R. Mittermaier einem Ruf an die Kopf-Hals-Klinik für HNO-Heilkunde in Frankfurt/M., und H.-G. Boenninghaus begleitete ihn dorthin als Oberarzt; 1959 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Von 1962 bis 1965 war er Chefarzt der Hals-Nasen-Ohrenklinik | Städtisches Klinikum Karlsruhe. Am 1.8. 1965 wurde er auf den Lehrstuhl für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in Heidelberg berufen und übernahm die Leitung der dortigen Klinik als Nachfolger von Prof. Werner Kindler. Die Klinik in der Voßstraße war um die Jahrhundertwende von Prof. Karl-Adol Passow, dem damaligen Leiter, geplant und 1902 fertiggestellt worden. H.-G. Boenninghaus führte wesentliche Erweiterungen und Modernisierungen durch, u.a. mit der Einrichtung moderner Laboratorien für die objektive Audiometrie und die Vestibularis-Forschung.

In Frankfurt hatte sich H.-G. Boenninghaus neuen Arbeits- und Forschungs-Schwerpunkten zugewandt, die er während seiner Heidelberger Tätigkeit noch ausbaute und vertiefte: der Lärmschwerhörigkeit, dem Hörsturz und der Begutachtung. Bleibende Ergebnisse aus dieser Zeit sind u.a. Tabellen zur Ermittlung des prozentualen Hörverlustes aus dem Sprachgehör (1958/1973), die er zusammen mit dem an der Frankfurter HNO-Klinik tätigen Physiker Dietrich Röser entwickelt hatte, seither bekannt als die »Boenninghaus-Röser’schen Tabellen«. Als nach dem Kriegsende Tausende von verwundeten Soldaten begutachtet werden mussten, um ihnen entsprechend den erlittenen Körperschäden eine angemessene Entschädigung zu gewähren, hatte Mittermaier 1952 Vorschläge unterbreitet, wie Hörschäden gradmäßig einzuteilen wären. Er konnte als Maß für Hörschäden damals nur von der Hörweite für Umgangssprache ausgehen und kam dementsprechend zu einer recht groben Einteilung.

Inzwischen hatte Prof. Karlheinz Hahlbrock den Freiburger Sprachtest entwickelt, und Boenninghaus und Röser machten diesen nun zur Grundlage für eine genaue Einstufung der Schweregrade einer Hörstörung in Form des »prozentualen Hörverlustes«. Diese Tabellen sind heute noch, wenn auch mit gewissen Abwandlungen, Grundlage jeder Begutachtung einer Hörstörung. Sie sind ebenso in die Empfehlungen des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften für die Begutachtung der Lärmschwerhörigkeit, das so genannte »Königsteiner Empfehlung«, eingegangen, an dessen 1. Auflage 1974 H.-G. Boenninghaus maßgeblich mitgearbeitet hat.

Andere wichtige Arbeiten aus der Heidelberger Zeit sind die Entdeckung des sogenannten »akustischen Traumask durch Einwirkung von Lärm bei gleichzeitiger Fehlbelastung der Halswirbelsäule (1969/1962), gelegentlich als »Boenninghaus Syndrom« apostrophiert. Die breite Erfahrung, die aus der wissenschaftlichen und klinischen Beschäftigung mit den genannten Arbeitsschwerpunkten erwachsen war, fand ihren Niederschlag in Monographien (1960), Hauptreferaten (1974) und Handbuchbeiträgen (1974/ 1979) über die frontobasalen Schädelbrüche und die Ohrverletzungen.

1970 veröffentlichte H.-G. Boenninghaus die erste Auflage seines Buches »Hals-Nasen-Ohrenheilkunde für Studierende der Medizin«, damit knüpfte er gewissermaßen an die Familientradition und das Werk seines Großvaters an, der schon 1908 ein sehr erfolgreiches »Lehrbuch der Ohrenheilkunde für Studierende und Aerzte« herausgegeben hatte. »Der Boenninghaus«, wie das neue Lehrbuch von 1970 bald genannt wurde, stieß sogleich auf eine solche Zustimmung, dass es bis 1996 in 10 Auflagen, die H.-G. Boenninghaus im Wesentlichen allein bearbeitet hatte, in über 200’000 Exemplaren verkauft werden konnte. Das Buch lebt weiter in Auflagen, die von Thomas Lenarz, Hannover, einem seiner Schüler, herausgegeben werden. Hinzu kam ab 1976 noch ein Buch der HNO-Heilkunde für den Allgemeinarzt, das in 3 Auflagen erschienen ist. Wenn man bedenkt, dass im Bewusstsein der Medizinstudenten und Ärzte die Einschätzung eines Fachgebietes ganz wesentlich durch die Lehrbücher bestimmt wird, nach denen sie lernen und mit denen sie sich informieren, so kann man schließen, dass H.-G. Boenninghaus wie kein anderer das Bild der HNO-Heilkunde in der deutschsprachigen Ärzteschaft geprägt hat.

Zu der wissenschaftlichen, didaktischen und klinischen Arbeit kamen zahlreiche andere ehrende Verpflichtungen, die ihm angetragen wurden und denen sich H.-G. Boenninghaus nie entzogen hat: als Vorsitzender der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte 1965 und 1987 als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO-KHC) (1980/81) sowie in der Mitarbeit in verschiedenen Universitätsgremien. Seit 1968 gehörte er zum Herausgeberstab der Zeitschrift für Laryngo-Rhino-Otologie und gestaltete diese auflagenstärkste deutsche HNO-Zeitschrift als Schriftleiter von 1982 bis 1985. Daneben war er für nahezu zwei Jahrzehnte HNO-Fachredakteur des Deutschen Ärzteblattes und in mehreren in- und ausländischen Fachzeitschriften als Beirat vertreten.

Am 30. 09. 1987 wurde H.-G. Boenninghaus emeritiert; gleichzeitig wurde die Klinik von der Voßstraße in das neu errichtete Kopfklinikum (Zentrum) Im Neuenheimer Feld verlegt, an dessen Planung H.-G. Boenninghaus noch mitgewirkt hatte. Nachdem ihm in den ersten Jahren seines Ruhestandes volle körperliche und geistige Frische noch unverminderte wissenschaftliche Aktivität, aber auch ausgedehnte Reisen in alle Regionen der Welt und die Pflege verschiedener Hobbys ermöglicht hatte, waren die letzten Jahre überschattet vom Verlust seiner geliebten Frau und schweren Krankheiten, die er mit großer Tapferkeit und Geduld ertragen hat.

Wer H.-G. Boenninghaus als Arzt und Kliniker, als Chef und Lehrer, als Mensch und Freund kennenlernen durfte, war beeindruckt von seinem Wesen, das gekennzeichnet war durch Geradlinigkeit, Zielstrebigkeit, klares Erkennen des jeweils Wesentlichen, Unbestechlichkeit, Durchsetzungsvermögen und Führungsqualitäten, aber auch Kontaktfähigkeit und -freude, Geselligkeit, Humor und ein großes Maß an menschlicher Wärme. Mit diesen Eigenschaften wird er uns als einer der bedeutendsten und liebenswertesten Vertreter der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und als ein Vorbild in Erinnerung bleiben.

Autor: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Harald Feldmann †

 

Deutsche Berufsausbildung in Europa nicht unter Wert verkaufen (To be Insider in 3 Minute n)

Vor einer Abwertung deutscher Berufsabschlüsse warnen der Deutsche Industrie- und Handelskammer – Tag (DIHK), der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Bundesvereinigung der Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA). Anlass war die Abstimmung des Europäischen Parlaments über die Richtlinie zur Anerkennung von Berufsqualifikationen am 10. Mai.

Hauptkritik-Punkt ist die darin vorgesehene Einstufung von Berufen in 5 Qualifikations-Niveaus. Danach würden die qualitativ hochwertigen deutschen Berufsabschlüsse mit ihrem starken Fokus auf berufliche Handlungsfähigkeit völlig ungerechtfertigt in das zweitniedrigste Niveau eingeordnet. Die Folge: der hochqualifizierte Handwerks-Meister würde faktisch einem EU-Arbeiter gleichgestellt, der nur über 2 Jahre Berufserfahrung verfügt.

Über den beschränkten Geltungsbereich dieser Richtine hinaus befürchten DIHK, ZDH und BDA eine negative Ausstrahlungs-Wirkung auf alle dualen Ausbildungs-Berufe. So könnte es dazu kommen, dass z.B. ein deutscher Mechatroniker in einem anderen EU-Mitgliedsstaat nur wie ein Angelernter eingestuft und bezahlt wird.

Die Verabschiedung einer aus den 80er Jahren stammenden, veralteten Niveaustufung, die ausschließlich auf formalen Abschlüssen und Zugangsberechtigungen basiert, wäre außerdem ein Griff in die bildungspolitische Mottenkiste. Nicht allein formale Zugangsregeln, wie z.B. das Abitur, sondern die tatsächlich vorhandenen Fähigkeiten müssen für die Qualität und die Einordnung von Abschlüssen entscheidend sein. Diesen Ansatz hat auch die EU-Kommission unlängst aufgegriffen, indem sie einen europäischen Qualifikationsrahmen zur Einordnung von erworbenen Kompetenzen entwickelt, der sowohl die berufliche wie universitäre Bildung umspannt. DIHK, ZDH und BDA unterstützen die EU-Kommission darin und wirken an der Ausgestaltung dieses richtungsweisenden und zukunftsfähigen Ansatzes des Qualifikationsrahmens aktiv mit.

DIHK, ZDH und BDA fordern das Europäische Parlament deshalb auf, das 5 Stufen-Schema in der jetzigen Form abzulehnen und stattdessen den notwendigen Paradigmenwechsel hin zu einem kompetenzorientierten Qualifikationsrahmen einzuleiten. Die deutsche Berufsausbildung darf in Europa nicht unter Wert verkauft werden.

Quelle: zg

 

 

 

 

Haben Sie bereits von dem kleinsten Geheimnis der Welt gehört? (To be Insider in <1 Minute)

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Workshop IdO-Technik (To be Insider in 1 Minute)

Zum IdO – Experten-Workshop lädt die Akademie für Hörakustik (afh) Ingenieure, Techniker, Fertiger und Reparateure aus der IdO-Branche am Mittwoch, 8. Juni 2005, von 10 bis 17 Uhr nach Lübeck ein. Thema: »Anatomische sowie physiologische Aspekte der Passgenauigkeit von IdO-Systemen sowie deren technische Umsetzungsmöglichkeiten«. Sieben IdO-Experten referieren über brandaktuelle Themen, und auf dem »Heißen Stuhl« beantworten sie Fragen der Teilnehmer.
Veranstaltungsort: Akademie für Hörakustik,
Bessemerstraße 3,
D-23562 Lübeck.
Workshop-Leitung: Dipl.-Ing. Ulrich Voogdt (eMail: u.voogdt@afh-luebeck.de).
Informationen zum Abrufen bei: Akademie für Hörakustik,
Bessemerstraße 3,
D-23562 Lübeck,
Ansprechpartnerin: Claudia Scheufler (eMail: c.scheufler@aha-luebeck.de),
Telefon +49 (0)451 50 29-112,
Fax +49 (0)451 50 29-109.

Autor: zg

 

 

11. Bad Meinberger Tinnitus-Symposium (To be Insider in 2 Minute n)

Unter dem Motto »Tinnitus im Spiegel der Wissenschaft« lädt die Deutsche Tinnitus Liga e.V. Selbsthilfe-Organisation (DTL) am 24./25. Juni 2005 zum 11. Bad Meinberger Tinnitus-Symposium ins Kurgastzentrum Horn – Bad Meinberg ein. Aktuelle Forschungsergebnisse bezüglich der Behandlung von Tinnitus und Hyperakusis in den U.S.A. präsentiert Prof. Pawel Jastreboff. Über aktuelle Tinnitus-Forschung in Deutschland spricht Prof. Dr. med. Thomas Lenarz, Hannover. »Molekularbiologische Aspekte der Tinnitus-Entstehung« ist das Thema von Prof. Dr. med. Birgit Mazurek, Charité – Universitätsmedizin Berlin. »Der Placeboeffekt: Erwünschte Wirkung oder unerwünschte Nebenwirkung« erläutert Dr. Verena K. Greimel, Salzburg. Dr. Eberhard Biesinger, Traunstein, referiert über »Besondere Tinnitusformen und ihre psychoakustische Verarbeitung im Gehirn«, während Dr. Matthias Rudolph, Bad Salzig, »Umsetzung der Tinnitus-Forschungsergebnisse in der Praxis« erklärt. Weitere Informationen im Internet unter www.tinnitus-liga.de

Quelle: red