Luft rein – Lärm raus (To be Insider in 1 Minute)

In Australien haben Wissenschaftler ein Belüftungssystem mit eingebautem Lärmschutz für Gebäude entwickelt. Besondere Ziegelsteine namens »Silence Air« sind doppelt so groß wie normale Ziegelsteine, sie enthalten ein System verschiedener so genannter Resonatoren (kleine Röhren unterschiedlicher Länge). Diese werden jeweils von bestimmten Frequenzen zum Schwingen angeregt und dämpfen auf diese Weise auftreffenden Schall. Die Länge der Resonatoren ist variabel und kann daher an jede Umgebung so angepasst werden, dass die jeweilige Lärmbelastung um bis zu 85 % vermindert wird.
Diagonale Lüftungsschlitze innerhalb der Steine sorgen gleichzeitig dafür, dass Frischluft ungehindert ins Gebäude gelangen kann.

Quelle: red

 

 

Neue Website informiert über Schwerhörigkeit (To be Insider in 1 Minute)

Oft sind Hörschäden angeboren und auf Ursachen wie Krankheit während der Schwangerschaft oder Komplikationen bei der Geburt zurückzuführen. Immer häufiger fordern auch Arbeitslärm und laute Musik ihren Tribut. Betroffen sind alle Altersgruppen, sogar Kinder. Aufschlussreiche Informationen für alle, die mit Hörproblemen zu tun haben, gibt es jetzt im Internet auf der neuen Web-Seite von Widex micro-technic Stuttgart unter www.widex.com
Sie bietet einen reichen Informationsfundus und praktische Hilfe rund ums Thema Hörverlust. Ein zentrales Thema ist der Hörverlust bei Kindern. Diese erhalten übrigens im Spiel mit Dexi, dem kleinen Orca, wertvolles Wissen; die Seite ist selbst für die Kleinsten einfach zu bedienen.
Ein Pluspunkt ist die umfangreiche Wissensdatenbank (Lexikon). Hier sind ausführliche Erklärungen zu unzähligen Begriffen über Schall und Hören, Hörverlust und Hörsysteme im Allgemeinen abrufbar.

Autor: zg

 

 

DER MARKT FÜR HÖRSYSTEME (To be Insider in 4 Minute n)

Informationen komprimiert

INNOCENTIA VERLAG Rainer Hüls e.K.,
2004,
96 Seiten mit 20 Abbildungen,
kartoniert,
20 €,
ISBN 3-9808107-1-2.
Erhältlich im Buchvertrieb des Median-Verlages.

Bisher war es mehr als mühselig, sich einen Überblick über den Hörgerätemarkt zu verschaffen. Zusammenhängende Übersichten gab es nicht. Aufwändig musste man sich Statistiken und Unterlagen aus den verschiedenen Quellen zusammentragen.

Dies ist nun vorbei. Mit seiner bekannten akribischen Art hat Rainer Hüls alle Facetten des Hörgeräte-Marktes beleuchtet. Herausgekommen ist dabei ein Buch, in dem alle Fakten dieses Marktes übersichtlich dargelegt sind und dessen Probleme umfassend beschrieben werden.

Schon die einleitenden Zeilen zur Historie des Marktes von Hörhilfen beschreiben prägnant seinen Werdegang und zeigen wesentliche Entwicklungen auf, die noch heute diesen Markt bestimmen. Die Historie wird abgerundet durch die Bedeutung des Marktes innerhalb des Gesundheitswesens, die zukünftige Entwicklung wird anhand fundierten Zahlenmaterials aufgezeigt. Dabei wird besonders auf herstellerseitige Veränderungen eingegangen, Veränderungen die durchaus den zukünftigen Markt beeinflussen werden. Aber auch die Struktur der Einzelhandels-Ebene und die möglichen Veränderungen werden skizziert.

Ein ganz besonderer Verdienst dieses Buches ist es, dass die kritischen Probleme nicht ausgespart bleiben. Vielmehr beleuchtet Rainer Hüls diese Probleme von allen Seiten, nicht mit der emotionalen Aufgeregtheit, die vielfach die Argumentationen bestimmen, sondern mit sachlicher Klarheit und Nüchternheit. So wird z.B. das Thema »Verkürzter Versorgungsweg« schwerpunktmäßig in seiner ganzen Vielfalt beschrieben, doch es wird nicht einseitig aus der Sicht einiger Beteiligter dargestellt, sondern es werden die Argumente aller Seiten vorurteilsfrei aufgeführt und sachlich gewichtet, auch werden die Hintergründe der jeweiligen Standpunkte dargestellt. Verweise und Parallelen zu anderen Zweigen des Gesundheitswesens fehlen dabei nicht. Ergänzend werden die Stärken und Schwächen unterschiedlicher Studien zur Hörgeräte-Versorgung angeführt.

Eine weitere Stärke dieses Buches ist es, dass alle wichtigen Verbände, Vereine und Institutionen nicht nur aufgeführt, sondern prägnant beschrieben vorgestellt werden.

Dieses Buch richtet sich an alle, die mit der Hörgeräteversorgung zu tun haben. Für den Lehrling im Hörgeräte-Akustiker – Handwerk ist dieses Buch genauso wertvoll wie für Firmeninhaber im Hörgeräte – Handwerk. Besonders sorgfältig sollte dieses Buch von Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen gelesen werden, da es hilft, Vorurteile abzubauen. Auch Entscheidungsträger unserer Branche tun gut daran, sich mit diesem Buch zu beschäftigen, denn derart kompakt, umfangreich und aktuell findet man die Zahlen, Fakten und Argumente zu derzeitigen Problemen nirgendwo zusammengefasst.

Autor: Dipl.-Ing. Reimer Rohweder

 

 

Bewegung wird Gestalt (To be Insider in 5 Minute n)

Hand in Hand zurück ins Leben

Heinz Deuser (Herausgeber):
»Bewegung wird Gestalt; Der Handlungsdialog in der ARBEIT AM TONFELD®«.
W. und W. Doering Verlagsgesellschaft, Bremen,
2004,
262 Seiten,
ISBN 3-934557-04-X.
20 €

Bewegung hinterlässt Spuren – nicht immer sichtbar, aber vorhanden. Sie gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen, genauso wie Essen und Schlafen. Ihre Verbindung zum Inneren eines Menschen lässt sich nicht leugnen, ebenso wenig wie ihre Funktion als Kommunikationsmedium: Bevor der Mensch ein einziges Wort sagt, hat er sich schon monatelang bewegt.

Über die »Arbeit am Tonfeld®« treten Patient und Therapeut in einen Handlungsdialog. Während seine beiden Einzelteile, Handlung und Dialog, im Normalfall die Hauptbestandteile einer Gestalttherapie darstellen, kann in einer solchen Therapie auch allein durch die Handlung etwas ausgesagt werden. Patient und Therapeut treten in Kontakt – über Bewegung, Sprache, Bilder und über den Ton. Er wird im wahrsten Sinne des Wortes »begriffen«.
Das Tonfeld besteht aus einem rechteckigen Holzkasten, der mit feuchtem und somit formbarem Ton gefüllt ist. Dieses Material bietet gleichzeitig Halt und Widerstand. Es kann geknetet und gerollt, ausgestrichen und gedrückt werden, zerrissen und geboxt. Ton vermittelt Wahrnehmung, denn er ist »eine bewegte Masse, die unserer eigenen Bewegung nachgibt, mit ihr mitgeht und sie wiedergibt«. Die Bewegungen der Hände hinterlassen also Spuren im Ton.
An diesem Punkt setzt die »Arbeit am Tonfeld®« als Therapie an. Ob nun pädagogisch oder therapeutisch, wichtig ist vor allem das Vertrauen zwischen »Arbeitendem« und »Begleiter«. Sie gehen Hand in Hand, genau wie die Hände des Patienten im Tonfeld Hand in Hand arbeiten. Das entstehende »Ton-Bild« lässt den Entwicklungsstand des gestaltenden Menschen erkennen und ermöglicht so eine Therapie, die einzelne Entwicklungsstufen nachholen, andere noch einmal intensivieren und wieder andere verarbeiten helfen kann. »In der Gestalt finden Seele und Welt zusammen« heißt es bei Heinz Deuser, dem Herausgeber des Buches, seit 1989 Professor am Hochschul-Studiengang Künstlerische Therapien – Nürtingen [der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU)]. Gestützt auf die analytische Psychologie C.G. Jung´s schildert er den Entwicklungsprozess und die Grundlagen der »Arbeit am Tonfeld®« und stellt anschaulich dar, wie »bewegte Wahrnehmung« den gestaltenden Menschen zu seinem Selbst führen kann.
Der Beitrag von Sigrid Kühn-Eschenbach, die in Meerbusch als Werklehrerin mit dieser Methode therapeutisch arbeitet, beschreibt ein Förderprojekt mit hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen. Gerade sie seien durch ihre eingeschränkten Wahrnehmungs- und Ausdrucks-Möglichkeiten häufiger als andere junge Menschen in ihrer Persönlichkeits-Entwicklung gefährdet. In der »Arbeit am Tonfeld®« fanden sie eine Möglichkeit, sowohl zur Kompensation und Verarbeitung von Störungen in ihrem Umfeld als auch zu einer verbesserten Wahrnehmung und daraus resultierender Selbst- und Identitätsfindung zu kommen. Die Tonfeld-Arbeit ermögliche nicht nur eine Persönlichkeit-Stärkung sondern auch »ein tieferes Erleben und Verstehen ihrer selbst«.
Gerade für Menschen mit Hörschädigung, die in ihrer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt sind, scheint diese Methode eine ernstzunehmende nonverbale Alternative zur Psychotherapie darzustellen.
Wen also die Jungianische Orientierung der Therapieform nicht stört, dem wird es sicher eine Bereicherung sein, dieses praxisorientierte und reich bebilderte Werk zu lesen.
Weitere Informationen, auch über eine berufsbegleitende Ausbildung im Bereich der »Arbeit am Tonfeld®«, erhalten Sie auf der Homepage von Heinz Deuser www.arbeit-am-tonfeld.com. Hier gibt es einen Link zu den Instituten [für Haptische Gestaltbildung] in Hinterzarten, Bremen, München und Meerbusch [, sowie] den Verein für Gestaltbildung e.V. Letzteren finden Sie auch direkt unter www.tonfeldatelier.de.

Autorin: Katrin Barthel

 

 

„Generationenwechsel mit Werteerhalt“ (To be Insider in 5 Minute n)

»Wie man Tradition mit Innovation verbindet«

Am 15. Juli diesen Jahres wurden der Vorsitzende des Meisterprüfungs-Ausschusses für das Hörakustiker-Handwerk, Mainz, Prof. Dr. Peter Plath, und das ebenfalls langjährige Ausschuss-Mitglied Herbert Bonsel von den Kollegen in Lübeck verabschiedet. Beide haben mindestens eine Generation in der Berufsqualifizierung begleitet und waren aktiv in der Ausbildung und im Prüfungswesen tätig.
Den »Neuen« des Berufsstandes ist Prof. Dr. Plath sicher als Autor HNO– medizinischer Bücher und als Vorsitzender des Meisterprüfungs-Ausschusses in Mainz bekannt. Aber wer weiß, dass er schon vor 1972 an der Ausbildung von Hörgeräte-Akustikern in Aachen und nach deren Fertigstellung an der Akademie für Hörakustik in Lübeck beteiligt war? Dass er als Autor der »Roten Mappe« zu den qualitativ anspruchsvollen Vorlagen für die Anfänge der Berufsbildung des Hörakustikers beitrug und als Korrespondent sowie Ratgeber in dieser Zeitschrift über Jahrzehnte Maßstäbe setzte? In den 60ern engagierte sich Prof. Plath bereits in der Audiologie am Uniklinik RWTH Aachen und arbeitete zu diesem Zeitpunkt schon mit Karl Köttgen zusammen.
Nicht nur, um den Kreis zu schließen, sondern auch, weil er in ihr eine würdige Nachfolgerin gefunden hatte, hielt Christa Köttgen die Laudatio. Sie zeigte den erfolgreichen Weg des Mediziners auf, der sich nicht nur der Hörgeräte-Akustik verbunden fühlte, sondern auch einen fruchtbaren Dialog mit dem Berufsstand pflegte. Sein Engagement führte so weit, dass er 1992 nach dem plötzlichen Tod des damaligen Meisterprüfungs-Ausschuss – Vorsitzenden Prof. Dr. Schmitt den Vorsitz übernahm und den Ausschuss seither mit seinem Wissen, seiner Kompetenz (auch als Hochschul-Lehrer) und seinem trockenem Humor bereichert.

Herbert Bonsel wurde von seinem Nachfolger Karl-Veit Schmitt-Lieb mit einem Formel 1® – Fahrer verglichen. In über 30 Jahren Meisterprüfung haben sich zahlreiche Anekdoten zu einem wahren Parcours entwickelt.
So wurde Herbert Bonsel das Zeichnen von kleinen Hämmerchen auf Prüfungsarbeiten richterlich untersagt, mit denen er »interessante« Passagen kennzeichnete. Unter Gelächter heftete Schmitt-Lieb nun ein silbernes Hämmerchen an Herbert Bonsel’s Revers.
Bekannt ist, dass die Verpflegung der Prüfer aufgrund des straffen Zeitplanes oft unter den Tisch fällt. Eine Vorbestellung sollte Bonsel helfen, trotzdem zu seinem Leibgericht »Pfifferlinge« zu kommen. Ein Prüfling überzog jedoch den Zeitplan, so, dass er mit Kollegin Heidrun Krause eingeschlossen wurde. Karl Müller opferte sich bei der Vernichtung der überzähligen Portion, verlangte aber den zusätzlichen Obolus von Bonsel, sodass aus diesem ein »HB«-Männchen wurde.
Doch nicht nur Anekdoten kennzeichnen das Schaffen Herbert Bonsel´s. Von Anfang an war er Mitglied des Meisterprüfungs-Ausschusses und trug zusätzlich als Lehrbeauftragter der Bundesinnung der Hörakustiker KdöR und Herausgeber der »Roten …« und »Grünen Mappe« mit ungeheuerem persönlichem Einsatz zur erfolgreichen Aus- und Fortbildung im Berufsstand bei.
Er hat es verstanden, die massiven Neuerungen und den technischen Fortschritt in der Hörgeräte-Akustik in die Meisterprüfungs-Arbeit zu integrieren. Menschlichkeit und der individuelle Anspruch des klassischen Handwerks wurden beibehalten, so dass man heute nicht von einem Prüfungsdiscounter, sondern einem wertvollen Rahmen mit Inhalt für den Erwerb eines Meistertitels sprechen kann.
Vielen ist er dabei ein Freund geworden, wie man an [einem] wunderbaren Gedicht seines Freundes und Kollegen Wolf Seidl´s erkennen kann.

Autorin: Irmgard Symann