Lärm-Schwerhörigkeit am häufigsten (To be Insider in 2 Minute n)

Im Jahr 2002 gingen bei den Unfallversicherungs-Trägern der öffentlichen Hand 5’380 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit ein. Insgesamt wurden 4’229 Fälle entschieden. In 966 Fällen erfolgte eine Anerkennung als Berufskrankheit. Dies geht aus der Dokumentation »Das Berufskrankheiten-Geschehen im öffentlichen Dienst 2002« hervor, die der Bundesverband der Unfallkassen (BUK) e.V. jetzt in München vorgelegt hat.

An erster Stelle der anerkannten Berufskrankheiten rangierten die durch physikalische Einwirkungen verursachten Krankheiten (360), darunter vor allem Lärm-Schwerhörigkeit mit allein 311 anerkannten Fällen.
Von den 966 anerkannten Berufskrankheiten entfielen allein 616 auf Gesundheits-Berufe und Handwerk im öffentlichen Dienst (öD). Bei den Handwerks-Berufen spielte die Lärm-Schwerhörigkeit die zentrale Rolle.
Die vollständige Dokumentation steht im Internet unter www.unfallkassen.de

Autorin: Christina Osterwald

 

 

Im Gespräch mit Albert Darboven (To be Insider in 15 Minute n)

Zunächst
Buten un binnen,
wagen un winnen
J. J. Darboven
Damals wie heute Leitspruch der weltbekannten Kaffeefirma J. J. Darboven GmbH & Co. KG, die mit 11 Tochterfirmen in 6 Ländern und 1’000 Mitarbeitern einen Umsatz von 250 Millionen Euro im Jahr erwirtschaften. Schwarze Zahlen sind Geschäftsprinzip. An der Spitze steht ein Mann von Format: Albert Darboven, 67 Jahre alt. Im Jahr 2003 für sein unternehmerisches Lebenswerk ausgezeichnet, brilliert dieser Unternehmer von Format, salopp und liebevoll auch als »Kaffeekönig« bezeichnet, immer wieder mit neuen Ideen. Als es darum ging, das Attribut »magenfreundlich« optisch darzustellen, hatte er die Idee, eine fesche Deern (Frauen liebt er nach eigenen Angaben ohnehin über alles) mit bauchfreiem Top in die TV-Werbung für den bekannten Idee-Kaffee zu stellen. Einen »Eyecatcher« nennen die Werbeleute das, zu dem Albert Darboven selbst das Drehbuch schrieb. Die Mitarbeiter kennen den Chef alle, und mögen ihn. Schon beim Betreten der Firma empfängt sie am Schornstein der Leitspruch zum Idee-Kaffee:
Aus Freude am Leben
J. J. Darboven
Einen Betriebsrat gibt es nicht, die Dinge werden im Familienbetrieb erfolgreich intern geregelt. Durch Zufall entdeckte unser Autor Claus Harmsen kürzlich in einem TV-Bericht, in dem auch Albert Darboven zum Thema Kaffee gefragt wurde, dass dieser Im-Ohr – Hörgeräte trägt. Grund genug, diese beeindruckende Persönlichkeit einmal zu besuchen. Trotz Wahlkampfaktivitäten in Hamburg war der Kaffeekönig spontan zu einem Interview bereit und sprach frank und frei über Geschäfte, Soziales und eben auch über das Hören und seine Hörgeräte. Lesen Sie das aufschlussreiche Interview in leicht gekürzter Form.
Hamburg, 22. 1. 2004

Hörakustik: Herr Darboven, Sie sind ein erfolgreicher Unternehmer, sind für Ihr unternehmerisches Lebenswerk [in 2003] ausgezeichnet worden und überraschen immer wieder mit neuen Ideen, »Aus Freude am Leben«, wie der Idee-Kaffee – Slogan sagt oder steckt mehr dahinter?

Albert Darboven: Es liegt ja bei mir eigentich so in der Natur, ich bin natürlich meiner Mutter erst einmal sehr dankbar, dass sie mich so fröhlich und gut ausgetragen und einen gesunden Leib und einen klaren Kopf gegeben hat und meine ganze Einstellung auch den Menschen gegenüber, die ist gleich von vornherein immer positiv. So fand ich mein eigenes Betätigungsfeld. Und da lag es ja nahe, eben durch unseren IDEE-Kaffee Freude am Leben zu vermitteln, Pharmakologisch nachgewiesene Verträglichkeit zeichnet den Kaffee aus, seit mehr als 80 Jahren haben wir geforscht, um zu guten Ergebnissen zu kommen und konnten diese auch erreichen. Und das ist es, was wir vermitteln wollen, Genuss ohne Reue, die Freude am Leben beim Kaffeetrinken. Diese Freude am Leben sollen auch unsere Mitarbeiter haben, die den Spruch schon am Schornstein sehen, wenn sie hereinkommen.

Hörakustik: Ihr Unternehmen ist weltweit vertreten mit Niederlassungen und Mitarbeitern, deshalb die Frage nach dem Standort Deutschland – ist er wirklich so unattraktiv für Unternehmer wie manche behaupten?

Albert Darboven: Ich finde den Standort gar nicht schlecht. Hier hat unsere Wiege gestanden 1866, und ich bin auch meiner Heimatstadt Hamburg immer dankbar und stehe ihr sehr positiv und wohlwollend gegenüber. Warum soll ich nicht auch ein bisschen geben, sie hat mir ja auch viel gegeben in all den Jahren. Um auf andere Länder zurückzukommen. Wenn ich da eine Firma gründe oder etwas Neues beginne, dann setze ich mich mit den dortigen Gepflogenheiten auseinander. Die Firmen dort werden nicht einfach plattgemacht, sondern die ursprüngliche Firmenkultur wird erhalten. Ich versuche, mich in die Firmenkultur hineinzudenken und erhalte das soweit wie möglich. Ich halte nichts davon, sich aus solchen Unternehmen einfach die Rosinen herauszupicken und den Rest dann liegen zu lassen wie Gräten.

Hörakustik: Welchen Ratschlag würden Sie als erfahrener, zudem auch noch vielsprachiger Unternehmer heute einem Jungunternehmer geben?

Albert Darboven: Immer im Lande, nur im Lande bleiben. Ich würde den jungen Unternehmern raten, seht zu, was zu machen ist, fangt hier an und seid hier zuhause und habt hier eure Chance, dann werdet ihr auch nicht eines lages an Heimweh leiden müssen, wie viele. Ich habe sehr viele Freunde, die aus steuerlichen Gründen das Land verlassen haben und in Liechtenstein oder in der Schweiz leben. Das sind traurige Beduinen, da merkt man doch, dass Geld nicht alles ist.

Hörakustik: Große und erfolgreiche Unternehmen zeichnet manchmal, aber nicht immer aus, dass sie sich auch kulturell, sozial oder im sportlichen Bereich fördernd engagieren. Bei manchen ist das Geschäftsstrategie, andere sind eher zufällig zum so genannten Sponsoring gekommen. Ihr Haus, Ihre Firma ist bekannt für starkes soziales Engagement, warum?

Albert Darboven: Hier hat mich mein Vater schon sehr stark geprägt als er sagte, du musst sehen, dass du auch dem Schwächeren hilfst. Auch in meinem Konfirmationsspruch steht: Sei männlich und stark. Da hat der Pastor schon den richtigen Spruch ausgesucht. Ich sehe das aus dem christlichen Glauben heraus als Verpflichtung an, Schwächeren zu helfen. Das mache ich gerne, auch ohne Wichtigtuerei. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, wie ich helfe. Da ist der IDEE-Förderpreis für Frauen. Frauen sind zuverlässig und ehrgeizig, ich liebe sie, was liegt da näher als zu helfen mit diesem Förderpreis. Dann gibt es noch Patenschaften in Sachen Beleuchtung der Brooksbrücke in Hamburg und, ganz wichtig, die Hilfe für Hanne Darboven, meine Cousine, eine der großen Künstlerinnen dieser Welt. Da konnte mit dem Hamburger Senat eine Stiftung eingerichtet werden. Nicht zu vergessen der Pferdesport. Auch hier tun wir viel. Wenn man etwas geschenkt bekommen hat im Leben, soll man immer mal wieder auch etwas davon abgeben.

Hörakustik: Ihre Vielsprachigkeit hatte ich schon angesprochen. Dies, aber auch die normale Kommunikation im Büro, im Unternehmen, erfordert hohe Konzentration und Aufmerksamkeit. Hilft Ihnen hierbei die moderne Hörgerätetechnik, eine Frage, die ich mir erlaube, weil ich in einem Fernsehbeitrag sah, dass Sie Im-Ohr – Geräte tragen?

Albert Darboven: Die Hörgeräte helfen mir schon, aber es ist nicht so wie früher, als ich noch sehr gut gehört habe. Ich benutze die Hörgeräte, aber ich merke auf dem Flughafen oder in großen Räumen, wo viele Menschen sind, dass die Hintergrundgeräusche doch stören und ich mich sehr konzentrieren musste.

Hörakustik: So ein Problem kann man doch heute technisch durch Wegfiltern der Nebengeräusche lösen.

Albert Darboven: Ja, aber ich hatte erstmal nur 1 Gerät. Dann riet der Doktor zu 2 Geräten. Das habe ich dann auch gemacht und bin damit sehr zufrieden; auch bei Sitzungen, die wir hier haben, ist das sehr angenehm.

Hörakustik: Viele Menschen, auch und besonders diejenigen, die wie Sie im öffentlichen Leben stehen, scheuen sich ein wenig zuzugeben, dass das Gehör nachgelassen hat und man Hilfe braucht. Sie haben erkennbar keine Probleme damit?

Albert Darboven: Nein, warum? Sehen Sie, ich hatte früher mit den Augen Probleme, vor 10-15 Jahren. Ich konnte das Telefonbuch nicht mehr lesen, die Arme wurden immer länger, und zum Lesen der Landkarte habe ich mir die Brille vom Chauffeur geliehen, bis ich mir dann selbst eine kaufte. So war es auch mit dem Hören. Ich wurde dann dauernd aufmerksam gemacht, wenn jemand etwas zu mir sagte, und ich musste dauernd nachfragen. Bei Tisch abends oder beim Dinner habe ich manchmal so getan, als hätte ich etwas verstanden, genickt oder an der falschen Stelle nein gesagt. Das merkt man dann. Man vereinsamt auf einmal in der Unterhaltung und das ist unangenehm.

Deshalb kann ich nur raten, versucht nicht so lange herum, lasst Euch ein ordentliches Hörgerät verpassen und nehmt wieder teil am Leben, an der Sprache und der Verständigung. Wir sind ja keine Taubstummen, die mit den Händen reden, sondern wir nehmen die Sprache auf.

Hörakustik: Was halten Sie denn von gezielter Werbung für Hörgeräte?

Albert Darboven: Warum sollte man diese nicht bewerben? Das ist wichtig, wir kommunizieren ja über die Sprache, die ich verstehen will. Ich möchte Witze hören, meinem Gegenüber ein angenehmer Gesprächspartner sein, nicht wie eine Statue in der Ecke herumstehen, also muss ich hören. Das muss man herausstellen, dass man eben hören können muss.

Hörakustik: Sie haben ja schon gesagt, dass Sie mit Ihren Hörgeräten zufrieden sind und Ihnen diese Lebensqualität, also gutes Hören geben, dennoch die letzte Frage, gibt es Wünsche zur Verbesserung?

Albert Darboven: Ja, das müsste technisch noch ein bisschen feiner und noch ein bisschen besser gestaltet sein. Diese Sache mit den verdammten Nebengeräuschen macht mir zu schaffen. Wären jetzt 20 Leute im Raum, müsste ich ganz dicht an Sie herankommen, um zu verstehen. Und dann kann es passieren, dass ich immer noch nichts höre. Bei den Augen ist es ja auch klar, bei Leuten mit Fernsicht hat man Lösungen. So muss es auch beim Hören sein.

Hörakustik: Ein letzter Satz noch zum Thema?

Albert Darboven: Ja, beim Hören wie beim Sehen kann ich nur empfehlen: nehmt die Hilfsmittel an!

Hörakustik: Herr Darboven, ich danke Ihnen für das Gespräch, Ihre Freimütigkeit und die Zeit, die Sie sich genommen haben.

Autor: Claus Harmsen

 

 

HighTech soll Autolärm redudzieren (To be Insider in 1 Minute n)

Britische Forscher wollen durch die Entwicklung von HighTech-Reifen Autolärm reduzieren. Der Verkehrslärm entsteht heute nicht mehr in erster Linie durch das Motorengeräusch, sondern durch die Räder und den Straßenbelag, so Forschungsleiter Roger Pinnington vom Institute of Sound and Vibration Research der University of Southampton.
Grund für das Forschungsprojekt, das zusammen mit der Aristoteles-Universität Thessaloniki durchgeführt wird, sind die EU-Direktiven, die ab 2007 jeden Fahrzeughersteller betreffen werden. Dann werden genaue Lärmmessungen aller Fahrzeug- und Reifen-Typen vorgeschrieben sein. Problematisch dabei ist das Phänomen der Luft, die im Reifenprofil zusammengedrückt wird und die für laute, zischende Geräusche sorgt.

Autor: pte

 

 

Deutsche Büros zu laut (To be Insider in 2 Minute n)

Jeder zweite Büroangestellte fühlt sich durch den im Büro herrschenden Lärmpegel bei der Ausübung seiner Tätigkeit gestört. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Forum Besser Hören (FBH).
Befragt wurden knapp 1’000 Büroangestellte, die in Einzelbüros, kleinen Büroräumen mit 2 – 4 Kollegen oder Großraum-Büros arbeiten.
Um konzentriert arbeiten zu können, ist eine ruhige Arbeitsatmosphäre unabdingbar. Zu den am ehesten störenden Geräuschquellen am Arbeitsplatz zählen PC, Drucker und Telefon. In vielen Büroräumen sind zudem noch Faxgerät und Kopierer untergebracht.
Gerhard Hillig vom Forum Besser Hören rät:

  • Rechner in einiger Entfernung platzieren, z.B. unter dem Tisch,
  • lärmintensive Geräte in einem separaten Raum unterbringen und Gebrauchsspuren an Geräten (Quietschen, Klappern) beseitigen,
  • bei der Neuanschaffung von Geräten auf geringe Lautstärke achten,
  • schallschluckende Gegenstände im Raum unterbringen, z.B. Gardinen und Teppiche,
  • Büroräume nicht als Durchgangszimmer nutzen,
  • Konferenzraum auch für kleine Besprechungen nutzen.

Quelle: FGH

 

 

Jeder 5. klagt über Kopfschmerzen (To be Insider in 6 Minute n)

Großstadt-Lärm macht krank

Baustellen-Lärm, reges Verkehrsaufkommen und Straßenfeste – viele Menschen reagieren empfindlich auf den üblichen Großstadt-Lärm. Sie sind reizbar, haben Konzentrations-Schwierigkeiten, leiden unter Schlafstörungen und haben häufig Kopfschmerzen. Das ist das Ergebnis einer Studie, an der 860 Männer und Frauen aus Curitiba, einer 1.6 Millionen-Metropole in Brasilien, teilnahmen.

Niemanden verwundert das Ergebnis der Studie. Jeder weiß: Großstadt-Lärm macht krank. Die Häufigkeit, mit der Lärm und Kopfschmerzen in Zusammenhang gebracht wurden, ist jedoch hoch. Jeder Fünfte gab an, regelmäßig an Kopfschmerzen zu leiden. Der Versuch, den Großstadt-Lärm zu reduzieren, wäre genauso abwegig wie der Rat an empfindliche Personen, Großstädte als Lebensraum zu meiden. Was können Betroffene also tun?

»Wer viel mit Lärm zu tun hat, sollte unbedingt einen Ausgleich zu diesem stressenden Faktor schaffen«, rät Dr. Corinna Kolac vom Forum Schmerz in Marburg. Dazu gehören regelmäßiges Ausdauertraining und gezielte Entspannung. Unter Ausdauertraining sind nach Ansicht von Kolac Sportarten zu verstehen, die an der frischen Luft, fernab vom Großstadt-Lärm durchgeführt werden. Hierzu zählen Radfahren in der Natur, Walking, Jogging oder Schwimmen. Wichtig ist, dass die Ausdauersportarten mindestens dreimal in der Woche für etwa 30 Minuten ausgeübt werden. Anfänger sollten sich allerdings erst langsam an den optimalen Trainingsumfang herantasten, gibt die Gesundheits-Expertin zu bedenken. Als Maß für die richtige Belastung gelte die Pulsfrequenz, die mit speziellen Messgeräten bestimmt werden kann. Die optimale Pulsfrequenz liege bei 180 Schlägen pro Minute abzüglich des Lebensalters.

Eine besonders schnell zu erlernende Entspannungsmethode sei die Progressive Muskelentspannung (PMR) nach Edmund Jacobson, Ph.D., M.D., LL.D., die überall, auch im Büro, anwendbar ist. Das Grundprinzip dieses Verfahrens bestehe darin, Muskeln für 7 – 10 Sekunden anzuspannen, um sie dann für 20 – 30 Sekunden bewusst zu entspannen. »Bei richtiger Anwendung ist diese Methode sehr wirksam gegen Kopfschmerzen«, so Kolac. Kurse in progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen werden häufig von Volkshochschulen angeboten. In den meisten Fällen übernehmen die Kassen auch die Kursgebühren.

Wer dennoch ab und zu unter Kopfschmerzen leidet, sollte nicht zögern, eine Kopfschmerz-Tablette einzunehmen. »Gegen eine gelegentliche Einnahme von Kopfschmerz-Tabletten ist nichts einzuwenden«, bestätigt Dr. Rüdiger Schellenberg vom Institut für Ganzheitliche Medizin und Wissenschaft in Hüttenberg. Ganz im Gegenteil: »Wer nichts gegen Kopfschmerzen unternimmt, läuft Gefahr, dass die Beschwerden chronisch werden«, so Schellenberg. Am besten geeignet seien Kombinationspräparate zur Behandlung leichter Kopfschmerzen. »Sie sind gut verträglich, schnell wirksam und haben ein breites Wirkspektrum. Deshalb werden sie auch von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) e.V. als Mittel der ersten Wahl empfohlen«, sagt Schellenberg. Als Mittel der zweiten Wahl empfiehlt die Gesellschaft AcetylSalicyl-Säure, Paracetamol oder Ibuprofen als Einzelpräparat.

Quelle: dgk