Ausgezeichnete Werbekampagne (To be Insider in 2 Minute n)

Dass Werbung für Hörgeräte ausgezeichnet sein kann, hat die Firma Widex micro-technic aus Stuttgart mit ihrer sogenannten »onomato-poetischen« (gr.= »lautmalerischen«) Kampagne zur Einführung der volldigitalen Senso+ Hörgeräte-Serie gezeigt. Am 6. Juni 2000 konnten Oliver Rödig von Widex micro-technic und Mitarbeiter der für die Kampagne verantwortlichen Werbeagentur die »BoB 2000« (Best-of – business to business) – Medaille in Bronze für »integrierte Kommunikations-Konzepte« (neu) entgegennehmen. In dieser Kategorie wurden von der Jury insgesamt 38 Einreichungen begutachtet und bewertet. Vergeben wurde dann nur diese eine Medaille in Bronze.

Aus der Laudatio von Gunnar Thomé: »Auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre, hat die Hörgeräte-Marke Widex bei mir nachhaltig etwas ausgelöst und meine Meinung über Hörgeräte gewaltig geändert. (…) Ursache dieser unmittelbaren Wirkung sind die plakativen Fotos mit extrem Vorstellungs-erzeugenden lautmalerischen Wörter wie ›quaaak‹, ›groaar‹ oder ›juhuuu‹. Damit hat die Kampagne den wirklichen Nutzen des wenig emotionalen Produktes Hörgerät hoch-emotional getroffen.«

Autor: zg

 

 

 

Wie laut landet eine fliegende Kuh (To be Insider in 1 Minute n)?

Rechenaufgabe für (nicht nur) angehende Hörakustiker: Wie viele Dezibel verursacht eine fliegende Kuh, wenn sie aus zehn Metern Höhe auf dem Dach eines Wohnwagens landet?
Die englischen Wohnwagen-Eigentümer hatten ihren Caravan in einem Steinbruch unterhalb einer Weide geparkt. Die neugierige Kuh auf der Weide lief zu nahe an den Abgrund heran, stürzte hinunter und richtete großen Schaden am Wohnwagen an. Wie es dem ungewöhnlichen »UFO« selbst nach der unsanften Landung ging, wurde nicht berichtet, nur dass die Versicherung nach einigem Haareraufen beschloss, den ungewöhnlichen Schaden zu begleichen.

Quelle: red

 

 

Gehör- und Geruchssinn machen den Mensch zum Menschen (To be Insider in 2 Minute n)

Veränderungen in den Genen für Gehör- und Geruchs-Sinn, sowie die Sprache haben maßgeblich die Entwicklung des Menschen gefördert. Das berichten U.S.-Genetiker nach einem Erbgutvergleich zwischen Mensch und Schimpanse im Fachjournal »Science | AAAS« (Band 302, Seite 1’960).
Der Mensch hat demnach im Verlauf der Evolution vor allem sein Gehör verbessert. Auch die Gene für den menschlichen Geruchssinn unterlagen überraschend vielen Veränderungen. Dagegen waren bei Schimpansen vor allem die Erbanlagen für die Skelettstruktur »besonders aktiv«, wie Michele Cargill von der Biotech-Firma Celara Diagnostics Pvt Ltd in Alameda (Kalifornien) und Kollegen erläutern.
Mensch und Schimpanse teilen sich fast 99 % ihres Erbguts. Nicht nur Differenzen in den Genen selbst, sondern vielmehr auch in deren Regulierung führten zu so deutlichen Unterschieden wie Sprache, der Armlänge, der Behaarung und der Kletterfähigkeit, heißt es in einem Begleitkommentar in »Science«.
Auch ein genetischer Faktor für die Sprachentwicklung habe im Erbgut des Menschen ungewöhnlich viele Veränderungen erfahren. Ebenso häufig mutiert seien die Gene, die dem Menschen ermöglichen, das gesprochene Wort zu verstehen. Die Forscher spekulieren darüber hinaus, das erst die Entwicklung der richtigen Hörschärfe die Sprachentwicklung ermöglicht hat.

Quelle: Red.

 

 

Meisen werben clever (To be Insider in 1 Minute)

Außergewöhnliche Bedingungen erfordern außergewöhnlichen Einsatz. Nach diesem Motto hält es auch die Kohlmeise. Sie singt in Großstädten schriller als ihre Artgenossen auf dem Lande. Mit der erhöhten Lautstärke stellt sie sicher, dass ihr Werben im Großstadtlärm nicht untergeht. Stadtlärm besteht hauptsächlich aus niederfrequenten, das heißt tiefen Tönen. Um diese nun zu übertönen, schlägt sie höhere Töne an und erhöht dadurch den Erfolg beim Meisenweibchen. Haben die Kohlmeisen erst einmal ihr Brutrevier erobert, ziehen sie alle Register und perfektionieren ihren Gesang.

Quelle: nature

 

Besser als das Original: Videotechnik (To be Insider in 16 Minute n)?

Die Digitalisierung von Spielfilmen ist noch schwieriger als die von analogen Audiotapes. Zu vielfältig ist das Ausgangsmaterial. Dennoch kann eine gute DVD mit einem Player der neuesten Generation ein audiovisueller Genuss sein.

Die Zeiten, wo bei einem Fernsehsender ein Projektor in Bewegung gesetzt wurde, der einen Zelluloidstreifen abspielte und direkt in die Linse einer elektronischen Kamera projizierte, sind längst vorbei. Das war viel zu aufwändig und störanfällig. Heute bekommen die Sender die Filme digitalisiert und sendefähig aufbereitet auf MAZ-Bändern direkt aus den Archiven, meistens von der KirchMedia GmbH & Co. KGaA in München. Dort nimmt man zum Scannen nicht etwa irgendein Positiv, das schon im Kino gelaufen ist, sondern – falls vorhanden – ein staubfrei und gekühlt gelagertes Negativ, weil nur so die bestmögliche Qualität aus dem Material herausgeholt werden kann. Das geschieht mit sehr komplizierten und kostspieligen Telecine-Maschinen, die das Negativ gewissermaßen elektronisch „entwickeln“ und zu einem Positiv machen, automatische Farbkorrekturen und die Bearbeitung der Tonspuren übernehmen, und schließlich die 24 Bilder pro Sekunde auf den 25-Bilder-Takt des PAL-Fernsehbildes „stretchen“. In den U.S.A., wo NISC Standard ist, müssen die Filme sogar auf einen Takt von 30 Bildern pro Sekunde gebracht werden. Wegen des immer noch verwendeten Zeilensprung-Verfahrens aus der Gründerzeit des Fernsehens sind es in Wirklichkeit sogar 50 (PAL) bzw. 60 „Halbbilder“ (U.S.A.), auf die ein normaler Kinofilm getaktet werden muss. Das Verfahren war ursprünglich eingeführt worden, um das Fernsehbild flimmerfrei zu machen.
Das hört sich im Prinzip alles ganz einfach an, ist aber in der Praxis mit einigen Schwierigkeiten verbunden, weil das analoge Ausgangsmaterial beim Film noch vielfältiger ist als bei Tondokumenten. Seit Erfindung des Films gibt es von 8 – 70 mm alle möglichen Filmstreifen, mit einseitiger, doppelseitiger und mittiger Perforation, mit horizontal und vertikal laufender Projektion, solche in 3-D – Technik und Exoten mit dreigeteilter Projektion. Die mit dem Film verbundene Tontechnik beruht auf dem alten analogen Lichtton-Verfahren (Mono oder Stereo), dem späteren Magnetton- Verfahren (2 – 6 Kanäle) oder dem heutigen Standard entsprechend auf digitalen Harddisks mit mehreren Ton-Kanälen, die bei der Projektion des Films mitlaufen. Aus diesem Grund findet man heute auf den DVD’s eine Fülle von technischen Hinweisen und Formatangaben, mit denen der Laie kaum etwas anfangen kann. Diese Fülle entsteht aber nicht nur wegen der verschiedenen analogen Ausgangsformate, sondern auch dadurch, dass auf der digitalen Ebene jeder Hersteller von Software für Bild- und Ton-Bearbeitung seine eigenen Standards setzt. So gibt es zum Beispiel auf DVD´s 3 verschiedene Formate von Dolby (Digital, Pro Logic II, Surround.Ex) und 4 Formate von DTS® (DTS Surround, DTS 96/24, DTE-ES, DTS NEO:6). Das THX-Zeichen gehört auf der DVD eigentlich überhaupt nicht vermerkt, denn es ist nur ein Qualitätssiegel für ein Kino, aber kein Format. Dann gibt es noch den Hinweis auf das Komprimierungs-Verfahren, dass bei handelsüblichen DVD´s meistens das MPEG2 ist. Bei privat aus dem Netz heruntergeladenen oder kopierten Daten auf DVD könnte es Schwierigkeiten geben, weil die neue Superkomprimierung im DivX-Format von vielen Abspielgeräten noch nicht richtig verarbeitet werden kann.
Die Frage war schon im 1. Teil des Artikels, der sich mit der CD beschäftigte, ob die Kopie besser als das Original sein kann. Dort war die Antwort nicht eindeutig. Sie hängt davon ab, wie man Qualität definiert. Altes analoges Material kann in der Tontechnik tatsächlich soweit aufgefrischt werden, dass man das Gefühl hat, eine Aufnahme sei wesentlich jünger als sie es tatsächlich ist. Dabei sind lediglich gewisse Abstriche bei der Authentizität des Klangbildes zu machen. Wer diesen Klang noch in persönlicher Erinnerung hat oder noch mit einer Vinyl-Version vergleichen kann, bemängelt oft, dass digitalisierte Analogaufnahmen irgendwie kalt, hart, spitz und metallisch klingen. Tendenziell wird das Problem geringer durch die SuperAudio CD (SACD), die Audio DVD und neue Verfahren wie DSD, die noch höhere Auflösungen und Frequenzbreiten erlauben als die herkömmliche CD. Die Frage „Besser als das Original?“ kann bei der Video DVD eher verneint werden. Das hat ganz einfach damit zu tun, dass der Wiedergabe-Vergleich von Vinylschallplatte und CD meistens am selben Ort, zum Beispiel im eigenen Wohnzimmer und mit derselben Anlage, vorgenommen wird. Die Wiedergabe eines Films auf der Großbildwand eines modernen Kinos ist aber immer noch eine ganz andere Situation als die Wiedergabe am heimischen TV-Gerät, selbst wenn das schon einen 16:9 Bildschirm mit einer Bilddiagonale von vielleicht 100 Zentimetern haben sollte. Am Beispiel von David Lean´s monumentalen Meisterwerk „Lawrence von Arabien“ aus dem Jahr 1964 kann man das nachvollziehen. Dieser Film lief in den Großstädten in besonders ausgestatteten Filmtheatern mit 70-mm-Projektoren, Panorama-Leinwänden von 10 x 25 Metern und aufwändiger 6-Kanal – Tontechnik. Im übrigen Land war er nur als herunterkopierte 35-mm-Version mit Monoton, gelegentlich auch mit Stereoton, zu sehen. Das Original-Format des Films war „Ultra Panavison 70“, ein hochauflösender 70- mm-Film, der durch eine leicht anamorphotische Projektion auf ein sichtbares Bild-Seitenverhältnis von 2.76:1 kam, das selbst noch die dreigeteilten Cinerama-Filme (2.35:1) übertraf. Zum Vergleich: ein normaler TV-Bildschirm hat ein Seitenverhältnis von 1.33:1 und ein 16:9 Bildschirm eines von 1.77:1. Selbst mit einem großen Plasma-Bildschirm, der ja trotz seiner Größe an die Zeilen und Rasterpunkte des Systems gefesselt bleibt, bekommt man niemals den opulenten Bildeindruck wie damals in einem Großkino. Im Gegenteil, je größer der Bildschirm wird, desto mehr werden die Zeilen und die schlechte Auflösung sichtbar. In „Lawrence“ gibt es zum Beispiel die berühmte Szene, wo man minutenlang nur die im grellen Sonnenlicht flimmernde Wüste und einen langsam auf seinem Kamel heranreitenden Beduinen sieht, der zunächst nur als winziger Punkt am Horizont zu sehen ist. Dazu hört man das leise Tapsen der Kamelhufe im Wüstensand, das erst allmählich lauter wird. Auf dem Bildschirm verschwindet der winzige Punkt im Horizont und die lange Kameraeinstellung macht überhaupt keinen Sinn, weil man den Beduinen nicht sieht und das Tapsen der Hufe bei dem TV-Gerät in normaler Wiedergabe-Lautstärke nicht zu hören ist. Auf der Groß-Leinwand von damals war die Szene aber durchaus beeindruckend. Man hatte das Gefühl, selber in der Wüste zu stehen und den herannahenden Fremdling zu beobachten. Derartige Probleme hatte man bei den analogen Videobändern auf VHS eine Zeit lang dadurch auszugleichen versucht, indem man einen Superbreitwandfilm auf TV-fähiges 4:3 Format trimmte und nur die jeweilige handlungsrelevante Teilsperspektive herauszoomte. Das Verfahren garantierte zwar ein Vollbild ohne schwarze Balken, aber ansonsten war es so unbefriedigend, dass man wieder davon abgekommen ist. Besserung ist mit dem HDTV-Format in Sicht, das mit bis 1’028 Zeilen und 1.35 Millionen Bildpunkten arbeitet, aber in Europa leider noch eine Weile auf sich warten lassen wird. Ob der Beduine am Horizont dann zu erkennen sein wird, ist fraglich, denn die Auflösung eines Bildes auf einem 70-mm – Filmstreifen ist dann noch immer zehnmal besser als auf einem HDTV-Bild.
Das Abspielen eines Films von DVD über eine TV-Anlage kann also mit der Vorführung einer guten Zelluloid-Kopie in einem modernen Kino nicht mithalten. Das ist selbst dann nicht der Fall, wenn das TV-Gerät einen 16:9 Bildschirm hat, der eine Auflösung von rund 780’000 Bildpunkten hat und dem 4:3 Schirm (520’000 Bildpunkte) überlegen ist. Dabei darf nicht übersehen werden, dass diese Auflösung in 625 Zeilen (in den U.S.A. nur 480) noch nicht einmal voll ausgenutzt wird, weil die meisten Wide Screen  – Filme Seitenformate von 1.85:1 und aufwärts haben und nicht in den 16:9 Rahmen hineinpassen. Es bleibt also immer ein Teil der Zeilen ungenutzt, was sich an den schwarzen Balken zeigt.
Dennoch, die DVD ist ein bewundernswertes Medium. Sie speichert 17 Milliarden Informationen und läuft in der Regel 90 Minuten, und das mit mehreren Spuren für verschiedene Sprachen, die auf einem Kanal untergebracht werden und vom Laser selektiv herausgelesen werden können. Dazu kommen noch je 2 Kanäle links und rechts für Musik und Geräusche und ein Kanal für Surroundeffekte. Dafür sind im DVD Player zwei weitere Laser zuständig. Das Ganze geschieht mit der von der CD her bekannten PCM-Technologie bei einer Abtastrate von 44.1 KHz (88.2 KHz bei Stereo) und einer 16-Bit – Codierung. Die größte Datenmenge der DVD ergibt sich aber aus der Abtastung der etwa 130’000 Einzelbilder eines Kino-Spielfilms, bei dem ein jedes in 780’000 Bildpunkte (16:9 Format) aufgelöst werden muss. Dabei sind noch jeweils drei Grundfarben und eine ganz Skala von Helligkeits-Werten zu berücksichtigen. Das Ganze geschieht mit einer Abtastrate von 108 Megahertz und 12-Bit – Quantisierung. Das System hat aber Tücken, dem wenn man einen älteren DVD-Player hat, kann es passieren, dass sich zwar ein älterer Spielfilm in Mono- oder Stereo-Ton problemlos abspielen lässt, ein moderner Film in Dolby-Digital – Technik im 5,1-Format (auch „AC3“ genannt) aber zu Tonaussetzern führt. Es kommt sogar vor, das Dialoge verschwinden oder (bei Privatkopien) nicht mehr ganz synchron zum Bild laufen. Der Grund liegt darin, dass die älteren DVD-Player das automatische „Downmix“ auf 2 Spuren (Stereo) nicht beherrschen. Der häufige Wechsel von Deutsch zu Englisch und zurück ist dagegen bei vielen ausländischen Filmen unvermeidbar, insbesondere bei überlangen amerikanischen oder englischen wie „Lawrence von Arabien“. Der Grund liegt einfach darin, dass für die Länge der Videospur das Original maßgeblich ist, und das ist im Zuge der Re-Editierung auf DVD oft der sogenannte „Director´s Cut“, also die Version, wie sie der Regisseur ursprünglich haben wollte. Dadurch ergeben sich unsynchronisierte Passagen, die den Film vielleicht informativer machen als das Original. Das kann aber auch störend wirkend.
Natürlich wird die Heimkino-Technik ständig verbessert und damit auch die käuflichen Datenträger (womit der Cineast seine Sammlung wieder von vorne anfangen darf?). Die Erwartung, dass damit das klassische Kino als Ort des gemeinschaftlichen Erlebens von Kunst und Unterhaltung bei gleichzeitig hoher Darbietungs-Qualität aussterben müsse, ist wohl voreilig. Genauso wie das Kino auf die Einführung des Fernsehens und seine ständigen Verbesserungen mit immer neuen Innovationen geantwortet hat, wird es auch auf das digitale Heimkino eine Antwort wissen. Und die wird schon in 2 – 3 Jahren in vielen Theatern gegeben: das digitale Kino. Das bedeutet brillante Bildqualität, exzellente Tontechnik und ein jederzeit möglicher Programmwechsel. Teure, schwere und schnell verschlissene Kopien gibt es dann nicht mehr. Die Daten des gewünschten Films lädt sich das Kino direkt von einem Satelliten auf seine Festspeicher herunter.

Autor: Rainer Hüls